Ausverkauf in Wolfsburg? Allofs wiegelt ab

Wolfsburg · Max Kruse und André Schürrle planen ihren Abschied, um Josuha Guilavogui und Luis Gustavo ranken sich Gerüchte, der FC Arsenal lässt im Ringen um Julian Draxler nicht nach. Dem VfL Wolfsburg steht ein Umbruch bevor.

 Der eine wird gehen, der andere muss bleiben: André Schürrle (links) wird es wohl nach Dortmund ziehen, Julian Draxler soll laut Manager Klaus Allofs weiter das Wolfsburger Trikot tragen. Foto: Steffen/dpa

Der eine wird gehen, der andere muss bleiben: André Schürrle (links) wird es wohl nach Dortmund ziehen, Julian Draxler soll laut Manager Klaus Allofs weiter das Wolfsburger Trikot tragen. Foto: Steffen/dpa

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Klaus Allofs wurde es zu bunt. Immer wieder hatte der erfahrene Manager des VfL Wolfsburg einen Wechsel von Julian Draxler zum FC Arsenal ausgeschlossen. Doch die Gerüchteküche brodelte unverändert weiter. Nun wischte der VfL-Macher Spekulationen über einen bevorstehenden 60-Millionen-Transfer des 22 Jahre alten Weltmeisters nach England beiseite.

Schürrle vor Absprung

"Dieses Thema ist zu beerdigen", sagte Allofs, "kein Spieler darf ohne unser Okay gehen. Ganz klar: Draxler wird nicht gehen." Schwüre oder eidesstattliche Erklärungen werde er allerdings nicht abgeben, sagte Allofs einschränkend, dafür habe sich das Geschäft zu sehr verändert. Auch der Wolfsburger Kader dürfte sich in diesem Sommer stark verändern - auch weil vielen hochbezahlten Profis eine engere Bindung zum Club fehlt.

Nach dem Verpassen des Europacups mussten Allofs und Trainer Dieter Hecking feststellen, dass die Identifikation mit dem VfL nicht so ausgeprägt ist, wie sie dies immer wieder eingefordert hatten. André Schürrles Abgang zu Borussia Dortmund für wohl 30 Millionen Euro steht vor dem Vollzug. Der 55-malige Nationalspieler teilte den Wölfen bereits mit, dass er gehen wolle. Auch Ricardo Rodriguez und Vieirinha sollen sich mit Abwanderungsgedanken tragen. Luiz Gustavo soll zudem das Interesse von Schalkes neuem Manager Christian Heidel geweckt haben.

"Es gehört aktuell nicht zu den Tugenden von Fußballern, sich zu ihrem Verein zu bekennen", sagte Allofs. Auch die Abwanderungsgedanken von Josuha Guilavogui (im Gespräch bei AS Monaco ) und Max Kruse hat er vernommen. Dem Ex-Nationalspielers Kruse würden die Niedersachsen nach dessen persönlichen Fehltritten keine Steine in den Weg legen - wenn denn die Ablöse stimmt. Ein Abgang Kruses zu Galatasaray Istanbul scheiterte nun wohl vorwiegend aufgrund der schwierigen politischen Situation in der Türkei.

Jung, schnell, hungrig

Allofs, den der ablösefreie Abgang von Abwehrchef Naldo zu Schalke schmerzte, sieht keinen "totalen Neuanfang" auf seinen Club zukommen. Stattdessen betont er die Chance für einen "Wandel nach einer nicht so erfolgreichen Saison", der mit Profis wie Yannick Gerhardt und Jeffrey Bruma gelingen soll. Insgesamt nahmen die Niedersachsen bereits mehr als 30 Millionen Euro in die Hand. Jung, schnell und erfolgshungrig sollen die neuen Wölfe sein. Stürmer Borja Mayoral (19/Real Madrid) und Flügelflitzer Filip Kostic (23/VfB Stuttgart) passen in dieses Raster. Und ein Mann, der unbedingt bleiben soll: Julian Draxler.

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