Am Ende heißt der Sieger einmal mehr Timo Boll

St. Wendel. Jörgen Persson hatte nicht zu viel versprochen. "Beim Energis-Masters spiele ich immer gut", hatte der Schwede im Vorfeld des Tischtennis-Turniers gesagt - und Recht behalten. Wie schon im Vorjahr in der Saarbrücker Deckarm-Halle erreichte der 45-Jährige auch am Samstag in der Sporthalle des St. Wendeler Sportzentrums das Finale

 Jörgen Persson (links) musste Deutschlands Nummer eins, Timo Boll, nach dem Finale in St. Wendel gratulieren. Foto: Dirk Guldner

Jörgen Persson (links) musste Deutschlands Nummer eins, Timo Boll, nach dem Finale in St. Wendel gratulieren. Foto: Dirk Guldner

St. Wendel. Jörgen Persson hatte nicht zu viel versprochen. "Beim Energis-Masters spiele ich immer gut", hatte der Schwede im Vorfeld des Tischtennis-Turniers gesagt - und Recht behalten. Wie schon im Vorjahr in der Saarbrücker Deckarm-Halle erreichte der 45-Jährige auch am Samstag in der Sporthalle des St. Wendeler Sportzentrums das Finale. Doch diesmal unterlag er nicht dem Chinesen Li Ping, sondern dem Weltranglisten-Vierten Timo Boll, der den Titelverteidiger im Halbfinale eliminiert hatte.Vor 1000 Zuschauern lieferten sich Boll und Persson ein intensives Duell, das der Favorit aus Deutschland letztlich souverän mit 3:1 für sich entschied. "Ich habe mich heute gut gefühlt, und es hat Spaß gemacht. Ich war froh, wieder aktiv zu sein", erklärte der erst vor Kurzem von einer Viruserkrankung wiedergenesene Boll und strich ein Preisgeld von 8000 Euro ein.

Während in den Halbfinals und der Finalbegegnung der Ehrgeiz zu spüren war, lieferten sich in den Vorrundenspielen einige alteingesessene Masters-Teilnehmer die obligatorischen Show-Spiele. Vor allem Schwedens Tischtennis-Legende Jan-Ove Waldner und Steffen Fetzner, der Doppel-Weltmeister von 1989, hatten dabei ihren Spaß. Fetzner war kurzfristig für Zoran Primorac ins Feld gerückt, der von seinem russischen Verein UMMC Jekaterinburg keine Freigabe erhalten hatte.

An den anderen Tischen wurde jedoch auch schon in der Vorrunde um jeden Ball gekämpft. So zwang der 18-jährige Liam Pitchford den späteren Sieger Boll im Auftaktmatch der Gruppe A sogar in den fünften Satz, verlor diesen aber deutlich. Zufrieden war der Engländer, der nach der anschließenden Niederlage gegen den Österreicher Werner Schlager früh duschen gehen konnte, trotzdem. "Es war eine tolle Erfahrung, weil es gegen Timo so eng war", beschrieb der Bundesligaspieler der TTF Ochsenhausen seine Eindrücke. Parallel setzte sich Düsseldorfs Nationalspieler Patrick Baum gegen Abwehrspieler Wang Xi, den er locker mit 3:0 abfertigte, und den Russen Kirill Skachkov (3:2) durch.

Im Halbfinale war dann jedoch gegen Persson, der in seiner Gruppe gegen Waldner und Fetzner jeweils klar mit 3:0 gewann, Endstation. Persson siegte mit 3:1, was Baum im Nachhinein einzuordnen wusste: "Ich habe mir vor einigen Wochen einen Sehnenriss im Kniebereich zugezogen, der auf einem intensiven Trainingslehrgang wieder aufgebrochen ist. Deshalb konnte ich nicht richtig trainieren", erklärte der 24-Jährige, ließ dies aber nicht als Ausrede gelten: "Gegen Jörgen habe ich es immer schwer. Das wäre auch eng geworden, wenn ich fit gewesen wäre."

So blieb Patrick Baum, zusammen mit Li Ping (in Gruppe D gegen Chen Weixing und Robert Svensson), nur der dritte Platz und der Blick nach vorne: "Jetzt kommt erst einmal mit der Team-WM in Dortmund ein Riesen-Höhepunkt. Danach wollen wir mit Düsseldorf Meister werden. Und dann kommt Olympia in London. Das kriegt man schon jetzt nicht aus den Köpfen raus." jan

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