Allerdings ließ Hertha-Trainer Michael Petry für die Partie in Mainz „mildernde Umstände“ beim Blick auf die fünf Gegentreffer gelten. Schließlich musste seine Elf bereits ab der elften Minute nach einer Roten Karte gegen Kapitän Sebastian Lück wegen einer Notbremse mit einem Mann weniger auskommen. Der Abwehrchef hielt nach einem langen Ball in den Strafraum Gegenspieler Janek Ripplinger fest. Der Feldverweis war dann eine zwar regelkonforme aber harte Entscheidung von Schiedsrichter Jean-Luc Behrens. „Für mich war das keine klassische Notbremse, sondern ein Foul in einem normalen Zweikampf im Strafraum. Deshalb hätte Gelb auch genügt“, monierte Petry. „Ich bin mir sicher, wenn wir mit elf Mann weiterspielen, wird die Partie enger. Zumal Mainz bis zu diesem Zeitpunkt gegen unserer Defensive nichts eingefallen ist.“

Doch nach der Roten Karte nahm das Unheil für die Hertha seinen Lauf. Den Strafstoß verwandelte Jost Mairose zum 1:0. „Da hätten wir eigentlich schon in den Bus steigen und nach Hause fahren können“, fand Petry. Nach einer halben Stunde legte Ripplinger das 2:0 für die Gastgeber nach. Ruddy M’Passi verkürzte wenig später auf 1:2 – und hatte in der 40. Minute eine Großchance zum 2:2. Doch der Stürmer köpfte aus kurzer Distanz Schott-Torwart Tim Hansen in die Arme. Und wie es so ist, wenn man einen gebrauchten Tag erwischt hat, gelang Mainz im Gegenzug das Tor zum 3:1. Kurz nach dem Seitenwechsel erhöhte Giorgio del Vecchio auf 4:1 für die Gastgeber. Yasuhiro Goto traf fünf Minuten vor Schluss zum 5:1-Endstand. Wiesbach rutschte durch die sechste Saisonniederlage auf den zwölften Tabellenplatz ab. Am Samstag empfängt die Hertha um 15.30 Uhr Arminia Ludwigshafen (Zehnter).