Fußball-Oberliga Petry platzt in Diefflen früh der Kragen

Diefflen · Der FV Diefflen hat in der Fußball-Oberliga das Derby gegen den FC Wiesbach zu Hause mit 3:0 gewonnen. Hertha-Trainer Michael Petry war so unzufrieden mit seiner Mannschaft, dass er schon vor der Pause zwei Mal auswechselte.

Merouane Taghzoute (links) im Duell mit dem Wiesbacher Giovanni Runco. Der zur Pause eingewechselte Taghzoute belebte die Offensive und bereitete kurz vor Schluss die Entscheidung vor.

Merouane Taghzoute (links) im Duell mit dem Wiesbacher Giovanni Runco. Der zur Pause eingewechselte Taghzoute belebte die Offensive und bereitete kurz vor Schluss die Entscheidung vor.

Foto: Oliver Altmaier

Michael Petry, der Trainer des FC Hertha Wiesbach, war am Samstag nach der 0:3-Niederlage seiner Mannschaft im Oberliga-Derby beim FV Diefflen mächtig angefressen. „Ich bin absolut bedient. Von uns war das viel zu wenig. Diefflen hat uns niedergekämpft – und wir haben es nicht geschafft über 90 Minuten dagegen zu halten“, monierte der 41-Jährige. „Ich hatte nicht den Eindruck, dass bei uns jeder weiß, wo wir derzeit stecken.“ Durch die fünfte Niederlage in Serie rutschte die personell arg gebeutelte Hertha noch tiefer in den Abstiegskampf – auf Rang 13. Zudem zogen die nun seit sieben Partien ungeschlagenen Dieffler, die auf Rang 14 (dem ersten möglichen Abstiegsplatz) stehen, nach Punkten mit den Gelb-Schwarzen gleich.

Sehr zur Freude von Spielertrainer Thomas Hofer: „Für uns war der Sieg sehr, sehr wichtig, um den Anschluss an die Nichtabstiegsplätze zu halten. Wir wollten das Spiel vielleicht einen Tick mehr gewinnen, das hat den Unterschied gemacht.“

Die erste Chance des Spiels hatte Wiesbach: Ruddy M’Passi köpfte in der 14. Minute nach einer Flanke von Giovanni Runco knapp über den Kasten. Doch zehn Minuten danach nahm das Unheil für die Gäste seinen Lauf: Einen Einwurf von der linken Seite verlängerte Chris Haase in den Lauf von Kevin Folz. Der 25-Jährige stand in zentraler Position frei vor der Hütte und schoss unhaltbar zum 1:0 ein. „Wir haben schon wieder ein Gegentor nach einem Einwurf bekommen. Da verteidigen wir im Moment amateurhaft“, war Petry über das 0:1 stinksauer.

Bereits neun Minuten vor der Pause reagierte der Übungsleiter und nahm Offensivspieler Maurice Urnau und Sechser Lukas Paulus vom Feld. Für die beiden brachte er Jan Umlauf und den vor etwas mehr als einer Woche reaktivierten Patrick Ackermann. „Lukas war Gelb-Rot gefährdet, und ich hatte ein wenig Angst, dass wir früh in Unterzahl geraten. Der Wechsel von Maurice war taktisch bedingt, weil ich das System ein wenig umgestellt habe“, sagte der Übungsleiter zum frühen Doppelwechsel. Dieser war aber auch ein Zeichen dafür, dass der Trainer alles andere als zufrieden mit seinen Akteuren war.

Diefflen nahm seinen ersten Wechsel in der Halbzeit vor – und der sollte ein ganz entscheidender werden: Der zuletzt starke Franzose Merouane Taghzoute, der überraschend auf der Bank Platz nehmen musste, kam für den Japaner Shuntaro Kawabe. Tagzhoute belebte das Offensivspiel der Hausherren – und leitete die Entscheidung zugunsten des FV ein.

Vier Minuten vor Schluss luchste der 20-Jährige Wiesbachs Kapitän Sebastian Lück den Ball ab und lief Richtung Strafraum. Dort passte er zum mitgelaufenen Haase, der den Ball zum 2:0 über die Linie beförderte. Keine 60 Sekunden danach legte Haase nach einem Konter aus zentraler Position für Fabian Poß auf – und der drosch die Kugel zum 3:0-Endstand ins Netz. Vor diesen beiden Treffern hatte Wiesbach in der 57. Minute seine beste Chance im zweiten Durchgang vergeben: M’Passy stand nach einem Dieffler Ballverlust frei vorm Tor, scheiterte aber am glänzend parierenden Marina.

Für Diefflen steht nun das dritte Derby in Folge an: Am Samstag um 14.30 Uhr sind die Rot-Weißen beim SV Röchling Völklingen zu Gast. Röchling ist Tabellendritter, verlor zuletzt aber durch zwei Niederlagen etwas Boden im Kampf um den direkten Wiederaufstieg in die Regionalliga. Wiesbach muss am Samstag ebenfalls gegen einen Regionalliga-Absteiger ran: Um 15 Uhr empfangen die Gelb-Schwarzen den TSV Schott Mainz (Siebter).

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