Zwei Männer im Frauenland

Der neue Mann trägt schwarz. Beim Samstagsfrühstück jedenfalls. An anderen Tagen gehört das blütenweiße Hemd mit offenem Kragen zum Wahlkampfanzug. Wir sind im Saarbrücker Wahl-Sommer, in der Nähe des Schlosses, das die Sozialdemokraten gerade wieder eingenommen haben. Wir machen's, sagt die SPD. Und Heiko Maas sagt: Das Saarland wird jetzt Frauenland

Der neue Mann trägt schwarz. Beim Samstagsfrühstück jedenfalls. An anderen Tagen gehört das blütenweiße Hemd mit offenem Kragen zum Wahlkampfanzug. Wir sind im Saarbrücker Wahl-Sommer, in der Nähe des Schlosses, das die Sozialdemokraten gerade wieder eingenommen haben. Wir machen's, sagt die SPD. Und Heiko Maas sagt: Das Saarland wird jetzt Frauenland. Aber in seinem Schattenkabinett gibt es erst eine Frau. Astrid Klug soll Umweltministerin werden. Nö, neuer Mann. Das reicht uns nicht fürs Frauenland. 52 Prozent der Wahlberechtigten im Land sind Frauen. Da können wir mehr erwarten. Doch im Saarbrücker Wahlsommer treffen wir nicht nur den neuen Mann an. Da ist auch einer unterwegs, der sich mit Dingen wie dem Frauenland nicht lange aufhält. Ministerpräsident Peter Müller trifft man im Wahlkampf auf dem direkten Weg nach oben. Schließlich ist das Saarland sein Aufsteigerland. Also rein in den Aufzug des Saarbrücker Klinikums. Und Wohltaten verkünden. Fünf Millionen für die saarländischen Kliniken! Mehr als 600 000 Euro davon für das Saarbrücker Klinikum, damit die Fassade renoviert werden kann. Zahlen! Fakten! Macht nichts, dass nicht das ganze Geld aus der saarländischen Kasse kommt, sondern auch aus dem Konjunkturförderprogamm des Bundes. Es geht aufwärts, und die Fassade wird wunderbar aussehen. Schließlich weiß doch jedermann in unserem Land: Wenn ein Neuer auftaucht, kann man es ihm nicht schwer genug machen.

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