Wildschweine verwüsten Garten

Saarbrücken. Renate Göpel wohnt am Eschberger Weg und liebt ihren Garten. Doch kürzlich fiel ihr Erholungsrefugium einer Wildschwein-Attacke zum Opfer. "Mein Dackel Poldi wurde unruhig, er gab keine Ruhe mehr, lief im Haus herum und wollte unbedingt in den Garten", erzählt Göpel, deren Wiese von Schweinerüsseln umgepflügt wurde

Saarbrücken. Renate Göpel wohnt am Eschberger Weg und liebt ihren Garten. Doch kürzlich fiel ihr Erholungsrefugium einer Wildschwein-Attacke zum Opfer. "Mein Dackel Poldi wurde unruhig, er gab keine Ruhe mehr, lief im Haus herum und wollte unbedingt in den Garten", erzählt Göpel, deren Wiese von Schweinerüsseln umgepflügt wurde. Sogar unter den Treppenstufen wühlten die borstigen Randalierer so arg, dass die Stufen nun schief sind.In der Nacht als es passierte, hatte Renate Göpel zunächst befürchtet, Einbrecher würden sich Zutritt zum Haus verschaffen. Daraufhin schaltete sie überall Licht ein und durchsuchte das Haus. Beim Blick in den Garten sah sie den umgepflügten Rasen und ging hinaus: "Mein Hund entwischte mir beim Öffnen der Tür, plötzlich schrie und jaulte er. Ich wollte mit einem Ast bewaffnet helfen und sah, wie er von zwei Bachen angegriffen wurde", erzählt Göpel. Eine der Bachen habe dann vom Hund abgelassen und sei auf sie zugesteuert. Als Göpel ihr den Ast entgegenwarf, habe die Bache aber abgedreht. Die zweite Bache sei mit einem Dutzend Frischlingen geflüchtet. Der Dackel habe Blut im Fell gehabt, sei jedoch unverletzt gewesen. Göpel vermutet nun, dass er eine der Bachen gebissen hat.

"Das ist kein Einzelfall"

Der Vorfall macht ihr große Sorgen, weshalb sie sich auch an die Saarbrücker Zeitung wandte. "Das ist kein Einzelfall. Die Wildschweine kommen fast jede Woche wieder. Das ist eine große Gefahr, wenn man abends spät noch den Hund rauslassen will", warnt Göpel. Carsten Federspiel vom Staatsforst Landesbetrieb, dem kleine Teile des Waldes am Eschberg zuzuordnen sind, kennt die Problematik. "Die Wildschweine sind Kulturfolger", sagt er.

In den Randbezirken der Stadt seien die Tiere oft unterwegs. Da helfe nur, die Gärten sicher zu umzäunen und die Zäune mindestens 30 Zentimeter tief einzugraben. "Vermeiden sie auch Kompost im Garten, der die Tiere zusätzlich anlockt", sagt der Förster, der gegen das Wildschweinproblem wenig ausrichten kann.

"Eine Bejagung in der Nähe der Häuser ist viel zu gefährlich. Und selbst mit Jagd kann man die Tiere nicht dauerhaft vertreiben", erklärt der Forstbeamte und empfiehlt, Hunde anzuleinen. Denn gerade in den Monaten Januar und Februar seien die Sauen mit Frischlingen unterwegs und würden freilaufende Hunde angreifen, um die Rotte zu verteidigen.

Das bedeute aber nicht, dass man ab März nicht mehr vorsichtig sein müsse. Denn Wildschweine würden ganzjährig "frischen", wie es bei den Jägern heißt - also Nachwuchs bekommen.

Die Wildschweine seien im Übrigen ein Dauerthema beim Forst. Leider könne man den Anwohnern keine Lösung versprechen, und auch Schadensersatz-Ansprüche bestünden in der Regel nicht.

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