Ansteckende Krankheit grassiert in Kitas

Sulzbach/Dudweiler. "Diese häufige Hauterkrankung wird über Tröpfcheninfektion übertragen. Handflächen, Fußsohlen und auch die Mundschleimhaut sind dabei betroffen", informiert der Sulzbacher Kinderarzt Georg Rüenauver. Schuld sei der sogenannte "Coxsacki"-Virus. "Die Krankheit ist hoch ansteckend und die Durchseuchung geht dann sehr schnell

Sulzbach/Dudweiler. "Diese häufige Hauterkrankung wird über Tröpfcheninfektion übertragen. Handflächen, Fußsohlen und auch die Mundschleimhaut sind dabei betroffen", informiert der Sulzbacher Kinderarzt Georg Rüenauver. Schuld sei der sogenannte "Coxsacki"-Virus. "Die Krankheit ist hoch ansteckend und die Durchseuchung geht dann sehr schnell. Gerade in Kindergärten macht das schnell die Runde, weil oft gemeinsame Becher benutzt oder Spielzeuge beleckt oder beniest werden", sagt der Sulzbacher Fachmann. Daher sollten Kinder mit dem roten Hautausschlag auch von den Kitas wegbleiben, doch das gestalte sich manchmal schwierig. "Oftmals ist die Krankheit bereits ansteckend, obwohl man noch keine Bläschen sieht", sagt Rüenauver. In der Regel aber sei der Krankheitsverlauf harmlos. Diskussionen in Expertenrunden hätten zu größerer Sorge angereizt, als angebracht sei. "Seltener tritt zu den Hautbläschen Fieber auf. Eine auf den Coxsacki-Virus zurückzuführende Hirnhautentzündung ist äußerst selten. Es kommt wohl mal zu Aufenthalten im Krankenhaus, wenn die Flüssigkeits- und Nahrungsaufnahme durch die Schmerzen im Mund von den Kindern verweigert wird. Dann müssen Infusionen helfen. Aber ernstere Verläufe sind mir in meinen 18 Jahren Berufspraxis noch nicht untergekommen", so der Mediziner.Auch Kinderärztin Anette Gilsbach in Dudweiler bestätigt: "Die Hand-Fuß-Mund-Krankheit verläuft grundsätzlich harmlos. Unangenehm sind wohl die Schmerzen im Mund. Empfohlen wird Ringelblumen- oder Kamillentee und Honig. Auch Schmerzgel kann Erleichterung schaffen. Wenn Fieber dazukommt, verschreibe ich Paracetamol oder Ibuprofen", meint Gilsbach. Die Kinderärztin praktiziert seit über 20 Jahren in Dudweiler und kennt das Krankheitsbild zur Genüge. "Es geht los mit roten Flecken, die sich zu grau-weißen Flächen mit rotem Rand verändern. Das Areal ist etwa jeweils drei bis acht Millimeter groß", sagt sie. Groß sei auch die Inkubationszeitspanne: "Drei Tage bis drei Wochen kann es dauern, bis die Krankheit ausbricht. Danach dauert sie etwa ein bis zwei Wochen", so die Medizinerin. Neu sei allerdings - das haben beide Ärzte angemerkt - dass die Krankheit, entgegen ihres gewohnten Auftretens im Sommer, dieses Jahr in den Wintermonaten in Erscheinung tritt. "Der Virus hat auch Untergruppen, das heißt, man kann die Krankheit, wie Scharlach, mehrmals kriegen", sagt Gilsbach. Generell von der Hand-Fuß-Mund-Krankheit betroffen seien hauptsächlich Kinder im Alter zwischen zwei und sechs Jahren. Erwachsene erkrankten seltener. "Oftmals ist die Krankheit bereits ansteckend, obwohl man noch keine Bläschen sieht."

Kinderarzt Georg Rüenauver

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