In Wohngebieten zahlen die Opfer von Wildschweinschäden drauf

St. Johann. Claus Schleppi wohnt am Eschberg. Und er hat Angst um den Garten des Miethauses, in dem er wohnt. Denn auf dem Eschberg treiben, wie Schleppi besorgt beobachtet, Wildschweine ihr Unwesen. "So massiv war es bis jetzt noch nie. Der halbe Garten hinter unserem Haus ist umgegraben und aufgewühlt

St. Johann. Claus Schleppi wohnt am Eschberg. Und er hat Angst um den Garten des Miethauses, in dem er wohnt. Denn auf dem Eschberg treiben, wie Schleppi besorgt beobachtet, Wildschweine ihr Unwesen. "So massiv war es bis jetzt noch nie. Der halbe Garten hinter unserem Haus ist umgegraben und aufgewühlt." Er wohne seit 1995 in der Graf-Stauffenberg-Straße und habe durchaus schon Erfahrung mit den ungebetenen Besuchern."In den vergangenen Jahren kam vielleicht nur ein Wildschwein. Damals waren immer nur einzelne, tellergroße Rasenstücke ausgegraben. Die konnte der Hausmeister immer noch mit dem Fuß festtreten. Jetzt ist es so schlimm, dass der Rasen wohl neu angelegt werden muss. Wer kommt dafür auf?" Michael Wagner, Leiter der Forstabteilung des städtischen Amts für Grünanlagen, Forsten und Landwirtschaft, hat zwar eine Antwort. Aber die wird niemanden trösten: "Der Gesetzgeber sieht immer den Grundstückseigentümer in der Pflicht. Es muss derjenige haften und bezahlen, der den Schaden hat."Da die Tiere in der freien Natur leben und umherstreifen, gehörten sie niemandem, sagt der Abteilungsleiter. So sei auch die Stadt Saarbrücken nicht in der Pflicht. Also bleibt dem Forstexperten nur ein Rat an die Bewohner von Gebieten, in denen Wild schon mal die Gärten heimsucht: "Man kann nur immer wieder raten, das eigene Grundstück wildsicher, vor allem wildschweinsicher, zu umzäunen", sagt Wagner. Als dafür geeignet gilt nach seinen Worten ein solider Zaun, der komplett mindestens 30 Zentimeter tief im Boden verankert ist. Das verhindere, dass sich die Schweine einfach den Weg freiwühlen. Außerdem sollten solche Zäune mindestens 1,50 Meter hoch sein, damit Rehe nicht einfach drüberspringen können. Wildzäune gibt es, wie der Mann vom Forstamt sagt, auch vorgefertigt in Baumärkten oder Läden mit Landwirtschaftsbedarf. Mehr könne man im Grunde nicht machen, da gerade in Wohngebieten das Jagen untersagt sei, fügt Wagner an. Warum Wildschweine immer wieder gern in Gärten vorbeischauen, um sich den Bauch vollzuschlagen? "Unter der Rasenoberfläche leben Engerlinge und Käfer, die den Wildschweinen das wichtige tierische Eiweiß liefern", erklärt der Forstfachmann. Den Tipp für diesen Artikel bekamen wir von unserem Leser-Reporter Claus Schleppi aus St. Johann. Sie haben auch Spannendes zu erzählen und sogar Fotos gemacht? Dann schicken Sie uns alles als Leser-Reporter: per Sprachnachricht, SMS/Fax, MMS mit Foto an Tel. (0681) 59 59 800, Mails an leser-reporter@sol.de

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