Wichtige Begegnung mit Musik

Merzig. Joachim Arnold sieht Handlungsbedarf: "Wir müssen leider feststellen, dass immer weniger Kinder mit Musik aufwachsen oder ein Instrument erlernen wollen oder können. Wenn die Jüngsten nicht schon früh für Musik begeistert werden, fehlt nicht nur irgendwann den Orchestern der Nachwuchs, sondern uns auch die Zuschauer

 Joachim Arnold Foto: SZ

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Merzig. Joachim Arnold sieht Handlungsbedarf: "Wir müssen leider feststellen, dass immer weniger Kinder mit Musik aufwachsen oder ein Instrument erlernen wollen oder können. Wenn die Jüngsten nicht schon früh für Musik begeistert werden, fehlt nicht nur irgendwann den Orchestern der Nachwuchs, sondern uns auch die Zuschauer." Da tut es auch Musik und Theater sichtlich gut, dass man "Peter und der Wolf" im Sommerfestivalkalender Platz einräumt. Kaum ein anderes Werk hat Kindern so eindrucksvoll auf der ganzen Welt die Instrumente eines Symphonieorchesters näher gebracht. Als Sergej Prokofjew das Werk 1936 schrieb, waren eigene Konzertprogramme für Kinder längst noch keine Selbstverständlichkeit. Erst mit dem großen Dirigenten Leonard Bernstein und den Fernsehübertragungen der "Young People's Concerts" der New York Philharmonic begann ab den 1950er-Jahren ein radikales Umdenken in der Musikbildung. Heute zählen Kinderreihen in der Großregion - ob bei der Deutschen Radiophilharmonie, dem Orchestre Philharmonique du Luxembourg und vielen weiteren Kulturhäusern - zu den wichtigsten und beliebtesten Aktivitäten im Saisonkalender. So war es am Sonntagnachmittag auch nicht verwunderlich, dass Arnold selbst die Moderation bei der Vorstellung der Instrumente gestaltete, die die Figuren des Stücks repräsentieren. Dirigent Wilhelm Keitel ergänzte die Kommentare und übernahm die Leitung des "Minsk Orchestras", das auch in der aktuellen Zeltoper "Carmen" zu hören ist. Die eigentliche Erzählung der Geschichte von "Peter und der Wolf" im Anschluss an die Einführung las schließlich Arnolds Frau, Schauspielerin Edda Petri. Zusammen mit der Orchester verwoben sich Musik und Text zu einer wunderbaren Einheit. Lustig, spannend und auch ein bisschen gruselig - die Kinder fieberten mit. Auch wenn die Geschichte in der Konkurrenz zu Spongebob und Co. stand, blieb sie doch so eindrucksvoll, dass die Sprösslinge alles verfolgen wollten und sichtlich begeistert waren. Hörbar hatten auch die Musiker ihren Spaß an den Reaktionen der Kinder und spielten mit frischer Energie. Und selbst mancher erwachsene Zuschauer wird bei dieser musikalischen Lehrstunde noch etwas dazugelernt haben. Fazit: Eine einstündige und kurzweilige Win-Win-Situation für alle. "Leider wachsen immer weniger Kinder mit Musik auf."Zeltintendant Joachim Arnold

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