Weihnachtstreff mit der Heißen Heidi

Neunkirchen. Weihnachtstreff statt Weihnachtsmarkt: Der neue Name für die Adventsveranstaltung des Verkehrsvereins in Zusammenarbeit mit der Stadt Neunkirchen auf dem Stummplatz ist Programm. Statt der üblichen Buden mit mehr oder weniger weihnachtlichem Angebot werden drei größere Holzhütten aufgebaut, die als Treffpunkt zum "Sprooche" und zur Stärkung dienen

Neunkirchen. Weihnachtstreff statt Weihnachtsmarkt: Der neue Name für die Adventsveranstaltung des Verkehrsvereins in Zusammenarbeit mit der Stadt Neunkirchen auf dem Stummplatz ist Programm. Statt der üblichen Buden mit mehr oder weniger weihnachtlichem Angebot werden drei größere Holzhütten aufgebaut, die als Treffpunkt zum "Sprooche" und zur Stärkung dienen. Oberbürgermeister Jürgen Fried, gleichzeitig Präsident des Verkehrsvereins, und Citymanagerin Carolin Eckle (Foto: SZ) stellten gestern in der Stadtpressekonferenz das Konzept für den "Neunkircher Weihnachtstreff" vor. "Es wird sicher geschimpft werden", schickte der Oberbürgermeister seinen Informationen voraus. Denn Neunkirchen ohne Weihnachtsmarkt, das könnten sich viele nicht vorstellen. Andererseits habe es immer wieder heftige Kritik gegeben an Ambiente, Angebot und Erscheinungsbild der Veranstaltung. Nun habe der Verkehrsverein in Abstimmung mit der Stadt beschlossen, den Weihnachtsmarkt in seiner bisherigen Form nicht mehr stattfinden zu lassen. Der größte und schönste Weihnachtsmarkt finde ohnehin im Saarpark-Center statt, meinte Fried, der auch darauf hinwies, dass das Ambiente auf dem Stummplatz nicht mit der Altstadt von Saarbrücken oder St. Wendel mithalten könne. "Deshalb haben wir uns etwas anderes überlegt." Dieses "Andere" werden drei Holzhütten mit unterschiedlichem kulinarischem Angebot sein. Zwei davon werden sogar für Neunkirchen neu gebaut, wie Citymanagerin Eckle berichtete. Die größere davon, die zwölf auf sieben Meter misst und von vier Seiten offen, aber überdacht ist, wird Getränke offerieren vom Glühwein bis zur Heißen Heidi (Heidelbeerpunsch). In der Gourmet-Hütte kann der Appetit auf Deftiges befriedigt werden, und in der Süßen Hütte werden Crèpes, Waffeln und Ähnliches angeboten. Der OB wird den Weihnachtstreff am Samstag, 27. November, um 18 Uhr eröffnen. Bis zum 24. Dezember können sich Besucher und Neunkircher auf dem weihnachtlich geschmückten Stummplatz treffen.

Meinung

Mut zur Markt-Lücke

Von SZ-Redakteurin

Heike Jungmann

Seit Jahren wiederholen Verkehrsverein, Stadtvertreter, Standbetreiber und Besucher: Der Neunkircher Weihnachtsmarkt muss attraktiver werden. Doch nur wie gegen die anscheinend übermächtige Konkurrenz aus St. Wendel und Saarbrücken ankommen? Es wurde viel ausprobiert in den vergangenen Jahren. In den 90er Jahren waren möglichst viele Buden das Nonplusultra. Anfang der 2000er Jahre wurde mehr in das Programm investiert, und in einem Jahr sogar eine PR-Agentur engagiert, die niveauvollere Standbetreiber verpflichten sollte.

Im Jahr 2005 dann der Clou: Eine Eisbahn sollte vor allem jüngere Besucherströme nach Neunkirchen lenken. Was zunächst auch gelang, doch in Konkurrenz mit dem Saarbrücker "Eispalast" ging dem Verkehrsverein trotz beinahe aufopferungsvollem Engagements die Puste aus.

Jetzt hat man Nägel mit Köpfen gemacht. Der 29. Weihnachtsmarkt 2009 war gleichzeitig der letzte. Es wird nur noch drei Hütten auf dem Stummplatz geben, die den "Neunkircher Weihnachtstreff" mit Glühwein, Dibbelabbes und Co. bilden. Die zweitgrößte Stadt im Saarland ohne Weihnachtsmarkt, kann sich das Neunkirchen leisten? Sie kann und sie muss. Denn der Mut zur Lücke kann auch eine neue Markt-Lücke sein.

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