Völklinger Naturfreunde lernen Sri Lanka und seine Einwohner kennen

Völklingen

Völklingen. Es war alles anders als bei einem normalen Gruppenabend im Naturfreundehaus: Die Videos an der Stirnseite des Saales zeigten Landschaften, exotische Tiere, eine fremde Fahne an der Wand, die rund 60 Gedecke aus getrockneten Palmblättern, die Männer, Frauen und zahlreichen Kinder mit ihrem dunklen Teint, die Band mit Keyboard und Trommeln in der Ecke und die duftenden Gerichte in der nahen Küche. Es wurde der "internationale Abend" gefeiert, wie bereits seit 20 Jahren, "jedes Jahr einmal", erklärte der Vorsitzende, Dr. Werner Schmidt. Dabei wolle man Menschen anderer Nationen kennen lernen, ihre Sitten und Lebensumstände, ihre Gerichte probieren und menschliche Beziehungen knüpfen. "Dieses Mal ist Sri Lanka an der Reihe, das frühere Ceylon", erklärte Schmidt weiter. Christiane, seine Frau, und später auch Noel Fernando, der die Gäste anführte, wiesen darauf hin, dass dieses schöne Land mit seinen rund 20 Millionen Einwohnern durch einen 30-jährigen Krieg zerrissen wurde und erst seit kurzem wieder zum Tourismus zurückfinden konnte. Kaffee, Kautschuk und andere Produkte wie Ceylon-Tee haben das Land bekannt gemacht, das übrigens auch über eine hervorragende Kricket-Mannschaft verfügt. "Im Saarland leben etwa 2000 Einwohner Sri Lankas", erklärt Fernando. Jetzt, nachdem wieder Frieden herrsche, überlege mancher, ob er zurück solle in die alte Heimat. Aber inzwischen habe man hier seine Arbeit, die Kinder gingen zur Schule. Jährlich treffe man sich einmal. Man miete eine große Halle, so dass dort 500 bis 700 Landsleute feiern und tanzen könnten. Mit den Völklinger Naturfreunden habe man Verbindung bekommen, nachdem man das Haus einmal für eine Geburtsfeier gemietet habe. Zum anschließenden Essen ging es mit etwas Verspätung, denn zuerst musste eine Öllampe besorgt und angesteckt werden, ohne die in Sri Lanka kein Festessen beginnt. Es gab unter anderem Fischbällchen, Linsencurry, Kartoffelcurry und abschließend geeiste Maracujacreme. Auch die Nationalhymne von Sri Lanka lernten die deutschen Gastgeber kennen. Es wurde gesungen, getanzt, gelacht. Und alle anwesenden Naturfreunde hatten - gefühlt - ab diesem Abend eine andere, tiefere Beziehung zu den Menschen dieses schönen Landes, das man sonst meist nur aus dem Fernsehen kennt. Wer weiß, vielleicht macht der eine oder andere ja auch mal Urlaub dort. Fernando jedenfalls, derzeit noch LKW-Fahrer, will demnächst ein Reisebüro eröffnen. ler

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort