Villa Lessing: Ex-Chefin durchsucht

Saarbrücken/Bonn. Wegen Verdachts des Betruges und der Untreue bei der gemeinnützigen liberalen Stiftung "Villa Lessing" hat die Staatsanwaltschaft gestern insgesamt fünf Objekte in Saarbrücken und Bonn durchsuchen lassen. Das bestätigte Pressestaatsanwalt Bernd Meiners auf Anfrage. 18 Beamte des Landeskriminalamtes Saar und der Bonner Polizei waren dabei im Einsatz

Saarbrücken/Bonn. Wegen Verdachts des Betruges und der Untreue bei der gemeinnützigen liberalen Stiftung "Villa Lessing" hat die Staatsanwaltschaft gestern insgesamt fünf Objekte in Saarbrücken und Bonn durchsuchen lassen. Das bestätigte Pressestaatsanwalt Bernd Meiners auf Anfrage. 18 Beamte des Landeskriminalamtes Saar und der Bonner Polizei waren dabei im Einsatz. In Saarbrücken tauchten die Ermittler in der Stiftungsresidenz am Staden auf und präsentierten einen richterlichen Durchsuchungsbeschluss. Die amtierenden Stiftungsverantwortlichen seien kooperativ gewesen, war zu erfahren. Die Ermittlungen wurden nach einer umfangreichen Strafanzeige des FDP-Fraktionschefs im Landtag, Horst Hinschberger (Foto: bub), eingeleitet. Er ist Mitglied des Vereins, der die Stiftung trägt. Die staatsanwaltschaftlichen Untersuchungen konzentrieren sich derzeit nach Informationen unserer Zeitung auf das frühere hauptamtliche Vorstandsmitglied Friederike Freifrau von Rechenberg. Sie war von 1999 bis 2009 in dieser Funktion. Ihre Wohnung in Bonn wurde durchsucht. Angeblich soll Beweismaterial beschlagnahmt worden sein. Von Rechenberg lehnte gestern eine Stellungnahme zu den Ermittlungen ab. Sie steht im Verdacht, in den Jahren 2007 bis 2009 an Bekannte und angebliche Freunde Zahlungen der Stiftung für Leistungen veranlasst zu haben, die niemals erbracht worden sein sollen. Unter anderem ist von Abrechnungen für Seminare die Rede, zu denen nicht eingeladen worden sei und die auch nicht stattgefunden hätten. In diesem Zusammenhang wurden jetzt drei weitere Privat- und Geschäftsräume in Bonn und Wiesbaden durchsucht. Horst Rehberger, seit März 2009 Vorstandsvorsitzender der liberalen Stiftung, erklärte: "Wir sind der Staatsanwaltschaft dankbar und unterstützen die Ermittlungen in jeder Hinsicht." Der Durchsuchungsbeschluss betreffe keine aktuellen Mitglieder des Vereins. Es sei gut, dass die Untersuchungen so zügig durchgeführt werden, damit "der gute Ruf der Stiftung schnellstmöglich wieder hergestellt wird". mju

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