Saarlouis. Freiwillig die Schulbank drücken, während die Freunde das tolle Sommerwetter genießen und sich die Zeit im Schwimmbad oder im Urlaub vertreiben - für rund 100 Kinder aus dem Saarland, meist mit Migrationshintergrund, kein Problem. Denn sie wollen ihre Deutschkenntnisse verbessern, um für das neue Schuljahr gut gerüstet zu sein. Spaß am PaukenIn Saarlouis sind es 21 Kinder, die sich drei Wochen lang dem Motto der diesjährigen Sommerschule gestellt haben: "Abenteuer Sprache und Theater - wir reisen um die Welt". Krönender Abschluss ist ein Theaterstück, das sie selbst auf die Beine gestellt haben. "Ich bin hier, um meine deutsche Aussprache zu verbessern", sagt Kiara, 13 Jahre alt, aus Fremersdorf. Sie hat keinen Migrationshintergrund, dennoch entschloss die Schülerin, zusätzlich was zu tun, um ihre Deutschnote zu verbessern. "Meine Note hat sich bereits verbessert", erklärt Angelo aus Diefflen. Er besuchte bereits im vergangenen Jahr die Sommerschule, und weil er viel Spaß daran hatte, meldete er sich auch in diesem Jahr an. Spaß am Lernen, das bescheinigen alle Schüler, die sich täglich von neun bis 16 Uhr, an der Erweiterten Realschule in den Fliesen in Saarlouis individuell gefördert werden. Weitere Standorte im Landkreis Saarlouis sind die Erweiterten Realschulen in Lebach und Schmelz, darüber hinaus in Neunkirchen, Saarbrücken und Völklingen. Das Bildungsministerium bietet sie seit 2006 an, bisher nahmen etwa 450 Kinder aus den Klassenstufen fünf bis acht daran teil. Zu den Zielen, die damit verfolgt werden sollen, gehören auch soziale Kontakte knüpfen, Gemeinschaft und Verständnis schaffen. Zudem sieht das Ministerium eine wichtige Botschaft darin, eine erfolgreiche Integration durch Bildung zu schaffen. Dafür investierte das Ministerium insgesamt 60 000 Euro. Theater als HöhepunktIn Verbindung mit der Sprache steht das Theater. Die Schüler studieren während den drei Wochen ein selbstkreiertes Theaterstück ein und in Saarlouis ging es dabei um die Familie im Brennpunkt. "Kümmert Euch um eure Kinder!" lautet die Aufforderung der Schüler an Eltern, bei denen die Bereitschaft fehlt, Verantwortung für ihre Kinder zu übernehmen. Das Stück handelt von zwei Bankräubern, die einer Moderatorin ihre Tat schildern und erzählen, wie es dazu kommen konnte. Außerdem haben die Kinder mit großem Ehrgeiz einen Tanz einstudiert. Das Ergebnis ihrer Arbeit dürfen sie heute, ab 14.30 Uhr, im Bildungsministerium bei der Abschlussveranstaltung vorstellen.