Sulzbach. In seiner Sitzung am Donnerstagabend hat der Sulzbacher Stadtrat mit großer Mehrheit die Bildung eines Integrationsbeirates beschlossen. Er wird den bisherigen Ausländerbeirat ablösen. Nach Angaben der Stadtverwaltung haben von 17 663 Einwohnern Sulzbachs 1335 eine ausländische Herkunft. Das entspricht einem Ausländeranteil von 7,56 Prozent. Liegt dieser unter acht Prozent, ist die Bildung eines Integrationsbeirates allerdings nicht zwingend erforderlich. Bis auf die Freien Wähler hielten alle anderen Fraktionen (CDU, SPD, Linke und FDP) sowie auch Grünen-Ratsmitglied Eberhard Jung und der Sprecher des Ausländerbeirates, Ismail Güler, die Einrichtung eines solchen Beirates aber für sinnvoll. Da in dem neuen Gremium künftig auch Ratsmitglieder vertreten sein werden, sprachen sie von einer Aufwertung des Beirates. Ismail Güler sagte: "So haben wir auf jeden Fall bessere Informationen." Für die Freien Wähler erklärte Dietmar Holzapfel: "Wir sind der Meinung, dass ein solcher Beirat die ausländischen Mitbürger eher ausgrenzt als integriert." Er erinnerte daran, dass von den Ausländern in Sulzbach etwa die Hälfte aus Ländern der Europäischen Union kommen, wie Italien, Frankreich oder Spanien. Diese seien bei den Kommunalwahlen stimmberechtigt, könnten sich sogar in den Stadtrat wählen lassen. Sie brauchten keinen Beirat zum Stadtrat. Und die übrigen ausländischen Mitbürger aus Nicht-EU-Ländern, wie der Türkei, könnten sich in politischen Parteien und Wählergruppen engagieren und sich dort für ihre Belange einsetzen. Das sei die bessere Integration. Der neue Integrationsbeirat besteht zu zwei Dritteln aus ausländischen Mitbürgern und zu einem Drittel aus Ratsmitgliedern. Die Zahl der Beiratsmitglieder wurde auf sechs festgelegt. Nach Angaben von Olaf Godyniak von der Stadtverwaltung soll die Wahl Ende April oder Anfang Mai dieses Jahres sein. Der genaue Termin werde noch festgelegt. ll