"Es wird scharf geschossen"

Wissen Sie, an welchem Tag, wo und in welcher Rolle Sie zum ersten Mal in der Bütt standen?Christa Schmitt: Meinen ersten Auftritt beim OCV hatte ich 1970 als Funkenmariechen in der Garde. Ein Jahr später, 1971, stand ich zum ersten Mal in der Bütt zusammen mit meinem damaligen Doppelpartner Karl-Heinz Federkeil als Bubi und Babsi

Wissen Sie, an welchem Tag, wo und in welcher Rolle Sie zum ersten Mal in der Bütt standen?Christa Schmitt: Meinen ersten Auftritt beim OCV hatte ich 1970 als Funkenmariechen in der Garde. Ein Jahr später, 1971, stand ich zum ersten Mal in der Bütt zusammen mit meinem damaligen Doppelpartner Karl-Heinz Federkeil als Bubi und Babsi. Ich kann mich noch genau an meinen ersten Satz erinnern: E Pärd, e Pärd, e Kenichreich für e Pärd. Darauf rief ein Zuschauer aus dem Publikum: Darfs ach e Esel senn? Ich antwortete: Jo, komm eroff! Und die Narhalla tobte. Wie alt waren Sie bei Ihrer Bütt-Premiere?Schmitt: Damals war ich gerade 18 Jahre alt. Wie sind Sie zur Fastnacht gekommen?Zur Fastnacht kam ich durch den Besuch einer Kappensitzung. Dort machte ich in der Sektbar wohl erste Erfahrungen als Tanzmariechen und wurde dabei vom damaligen Präsidenten Karl-Heinz Klein als Tänzerin entdeckt und für das nächste Jahr engagiert. Warum schlüpfen Sie gerne in lustige Rollen?Schmitt: In lustige Rollen schlüpfe ich gerne, weil ich schon immer ein lustiger Typ war. Ich trug nicht nur einfach Witze vor, sondern bezog diese auch immer auf mich selbst. Ich hatte noch nie ein Problem damit, mich selbst auf die Schippe zu nehmen. Wie hat sich die Fastnacht über die Jahrzehnte verändert?Schmitt: Früher war es für die Leute ein großes Ereignis auf eine Kappensitzung zu gehen. Sie freuten sich lange vorher darauf und wollten für ein paar Stunden die Sorgen des Alltags vergessen und einfach Spaß haben. Die Narhalla war damals immer restlos ausverkauft. Heutzutage haben wir, aber auch andere Karnevalvereine es schwer, die Menschen zu unseren Sitzungen zu bewegen. Durch die vielen Comedy-shows in den Medien werden die Leute tagtäglich von Witzen überflutet. Dadurch hat die traditionelle Fastnacht es immer schwerer, vor allem junge Leute zu begeistern. Wir müssen also heute auch für dieses Klientel etwas in unseren Sitzungen bieten, was dazu führt, dass unsere älteren Besucher sagen: Ach, das ist ja nicht mehr so wie früher! Die richtige Mischung zu finden ist oft nicht leicht. Wann treten Sie in der diesjährigen Session auf?Schmitt: Man wird mich in diesem Jahr an den beiden Gala-Prunksitzungen des Oberthaler Carneval Vereins sehen sowie am Rosenmontag beim großen OCV Biwak im Landhotel Rauber in Oberthal mit einer Gesangseinlage. Sind die Gala-Prunksitzungen schon ausverkauft?Schmitt: Für unsere beiden Gala-Prunksitzungen gibt es noch Restkarten. Wo gibt es die Tickets?Schmitt: Man kann sie im Café Conrad in Oberthal für elf Euro erwerben und natürlich noch an der Abendkasse. In welche Rolle wird das Publikum Sie in dieser Session erleben, und worauf dürfen sich die Narren in Oberthal freuen?Schmitt: Ich lasse mich wieder auf der Parkbank nieder, die seit vielen Jahren beim OCV für Überraschungen sorgt. Ich werde aber noch nicht verraten, in welche Rolle wir dieses Mal schlüpfen. Außerdem versuche ich, das OCV Supertalent 2010 zu werden. Dabei wird scharf geschoss. In meiner Einzelbütt als Noobäärsch werde ich kein Blatt vor den Mund nehmen und über meine Nachbarschaft ratsche. Zum guten Schluss, und daran ist der Präsident schuld, singe ich wieder nach jahrelanger Abstinenz im traditionellen OCV Night Club zusammen mit vielen anderen Stars.

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