Stolleneinsturz im Wald

Riegelsberg. Im Waldgebiet zwischen Holz und Riegelsberg hat kürzlich ein aufmerksamer Spaziergänger direkt neben einem Weg ein 1,20 Meter großes und etwa drei Meter tiefes Loch im Waldboden entdeckt

 Die Einbruchstelle im Bereich der früheren Kasberg-Schachtanlage ist mit einem Zaun abgesichert. Foto: aki

Die Einbruchstelle im Bereich der früheren Kasberg-Schachtanlage ist mit einem Zaun abgesichert. Foto: aki

Riegelsberg. Im Waldgebiet zwischen Holz und Riegelsberg hat kürzlich ein aufmerksamer Spaziergänger direkt neben einem Weg ein 1,20 Meter großes und etwa drei Meter tiefes Loch im Waldboden entdeckt. Da der Mann wusste, dass sich in diesem Gebiet mehrere Stollen der früheren Grube Von der Heydt befinden und deswegen einen Einbruch vermutete, informierte er Werner Ludwig Klein vom Heimatkundlichen Verein Köllertal.

Der Heimatforscher kennt das Waldgebiet zwischen Holz und Riegelsberg wie seine Westentasche, da er sich unter anderem auch mit der Geschichte des Bergbaus im Köllertal befasst. Nachdem Klein die Einbruchstelle begutachtet hatte, war ihm sofort klar, dass die Vermutung des Spaziergängers richtig war: Ein Stollen der früheren Kasberg-Schachtanlage war eingebrochen.

"Es ist gut möglich, dass der Einsturz infolge Holzrückearbeiten erfolgt ist", meint Klein. Er informierte umgehend die Ruhrkohle AG (RAG) und das saarländische Bergamt. Mitarbeiter der RAG sicherten kurze Zeit später die Gefahrenstelle mit einem Zaun ab und sagten zu, den unterirdischen Hohlraum bald wieder zu verfüllen. Heimatkundler Klein verwies auf ein Unglück, das sich im Jahre 1932 ganz in der Nähe des alten Kasberg-Schachtes ereignet hatte und das der Altenkesseler Autor Hans Bläs in seinem Buch "Kohlengräber" beschrieben hat. Demzufolge gruben am 11. März 1932 einige Männer dort illegal nach Kohlen, als ihr selbst angelegter Stollen zusammenbrach. Vier der Kohlengräber konnten sich retten, der fünfte aber, Jakob Palm aus Güchenbach, konnte von der Feuerwehr nur noch tot geborgen werden. Fortan nannten die Leute diesen illegalen Stollen "Palms Loch". Die Schachtanlagen in dem Waldgebiet wurden überwiegend in der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts angehauen und während des Ersten Weltkrieges stillgelegt. aki

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