Stilmix als erfolgreiches Konzept

Homburg. Wer den zweiten Stock des Mensa-Gebäudes am Homburger Universitätsklinikum (UKS) in diesen Tagen aufsucht, dem wird sie wohl auf den ersten Blick auffallen: Holger Summas Porträtserie, die das Kult-Comic und den gleichnamigen Film Sin City aufgreift. Summas Arbeit ist Teil der seit dem vergangenen Donnerstag laufenden, zehnten Auflage von "Kunst in der Mensa"

Homburg. Wer den zweiten Stock des Mensa-Gebäudes am Homburger Universitätsklinikum (UKS) in diesen Tagen aufsucht, dem wird sie wohl auf den ersten Blick auffallen: Holger Summas Porträtserie, die das Kult-Comic und den gleichnamigen Film Sin City aufgreift. Summas Arbeit ist Teil der seit dem vergangenen Donnerstag laufenden, zehnten Auflage von "Kunst in der Mensa".

Auch in diesem Jahr bietet die Schau einen bunten, lebendigen und in vielen Teilen qualitativ hochwertigen Querschnitt durch das künstlerische Leben am Universitätsklinikum, erneut haben Ärzte, pflegerisches Personal, Mitarbeiter der Verwaltungen und natürlich Studenten - sie sind die eigentlichen Initiatoren der Ausstellung - ihre Arbeiten für ein breites Publikum zur Verfügung gestellt.

Und unter ihnen eben auch Holger Summa, im Nicht-Künstler-Leben Institutsfotograf an der Anatomie des UKS. Dass Summa auch anders kann, das beweiset seine Porträtserie nachdrücklich. Hintergrundbilder aus dem Film Sin City verbindet er gekonnt mit aufwendigen Porträts durchweg hübscher junger Damen, das Ergebnis ist eine wandhohe Collage aneinandergereiter Porträts im Zwielicht düsterer Stimmung und latenter Erotik. Dabei wirkt Summa nicht wirklich wie ein klassischer Fan des durchaus umstrittenen Streifens. Warum also der Weg in die dunklen Seiten menschlicher Sündenfälle? "Mich hat vor allem das dramatische Licht des Films fasziniert." Zwei Fotoshootings hat Summa für seine ganz persönliche Fortsetzung des Films benötigt, mit hübschen Damen hat der Fotograf so ein paar neue Sündenwelten geschaffen.

Seine Modelle, die der Vernissage am Donnerstag natürlich nicht fernbleiben wollten, waren sichtlich begeistert von der Arbeit "ihres" Fotografen. So wie Stefanie Paul aus Neunkirchen. "Das ist schon toll, sich selbst in dieser Serie zu sehen."

Summas Arbeiten mit ihrem eigenständigen Charakter und dem innewohnenden kreativen Ansatz sind Teil einer zehnten Auflage der Kunst in der Mensa, die 2010 mit immerhin 60 Künstlern aufwartet. Dass die Vielfalt in Gewerk und künstlerischer Ausdrucksform dabei beeindruckend umfangreich ist, hat Methode. "Jeder Kurator außerhalb des Universitätsklinikums würde angesichts dieser Ausstellung wohl die Hände überm Kopf zusammen schlagen. Aber genau diese Vielfalt ist es, die Kunst in der Mensa ausmacht", verdeutlichte Dr. Kurt Becker, Arzt am Anatomischen Institut des UKS und Koordinator der noch bis zum 4. Februar laufenden Ausstellung, das Konzept. So gehört Überraschung seit der Premiere 2000 zum Fundament von Kunst in der Mensa. Und nicht nur dort: Bei der Vernissage am Donnerstag offenbarte Dekan Professor Michael Menger seine Seele als Spontankünstler. In einer kleiner Ecke - und nach dem angekündigten einen oder anderen Glas Rotwein - malte sich Menge per Acryl und auf Leinwand in die Chronik von zehn Jahren "Kunst in der Mensa". thw

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