Stadt will Bäume retten

Saarbrücken. Der Konflikt um neue Häuser im Röchlingpark geht in eine neue Runde. Die Saarbrücker Stadtverwaltung will am 7. Dezember im Stadtrat einen neuen Bebauungsplan für den Park am Triller verabschieden. Darin will die Stadt einer Erbengemeinschaft genehmigen, Teile des Parks zu bebauen, in dem die herrschaftliche Röchlingvilla steht

Saarbrücken. Der Konflikt um neue Häuser im Röchlingpark geht in eine neue Runde. Die Saarbrücker Stadtverwaltung will am 7. Dezember im Stadtrat einen neuen Bebauungsplan für den Park am Triller verabschieden. Darin will die Stadt einer Erbengemeinschaft genehmigen, Teile des Parks zu bebauen, in dem die herrschaftliche Röchlingvilla steht. Gleichzeitig sollen die Bäume im Zentrum der Grünfläche am Trillerweg erhalten bleiben. Im Einzelnen will die Stadt genehmigen, dass Häuser auf drei Baufeldern in der Lilienstraße und auf zwei Feldern im Röchlingpark gebaut werden dürfen - und zwar ausschließlich Wohnhäuser. Auch auf einem Grundstück außerhalb des Röchlingparks könnte ein Haus entstehen.Wie aus einem Papier der Verwaltung für die Sitzung des Bezirksrats Mitte hervorgeht, möchte eine Erbengemeinschaft deutlich mehr Häuser im Röchlingpark bauen. Das lehnt die Verwaltung ab. Sie hatte ursprünglich jegliche Bebauung verhindern wollen und 2006 einen Bebauungsplan aufgestellt, nachdem 2002 dort mehrere alte Bäume gefällt worden waren.

Doch die Erbengemeinschaft klagte dagegen und siegte 2009 vor dem Oberverwaltungsgericht Saarlouis. Mit dem neuen Bebauungsplan will die Stadt nun die "villenartige Bau- und Siedlungsstruktur, die die Qualität des Wohnviertels" ausmacht, retten. "Der grüne Hang ist Teil des für Saarbrücken typischen Landschaftsbildes", so die Verwaltung.

Zwar habe es Verhandlungen mit den Erben (zuletzt im Oktober) gegeben, heißt es in der Sitzungsvorlage, doch man habe sich nicht einigen können. Die Erbengemeinschaft wolle einen möglichst hohen Gewinn erzielen. Die Stadt sieht auch den Lebensraum beschützter Tiere, zum Beispiel Fledermäuse, in Gefahr.

Zur Sitzung des Bezirksrates Mitte waren am Donnerstag so viele Anwohner gekommen, dass ihnen Bezirksbürgermeisterin Christa Piper auf Antrag der Linken-Fraktion Rederecht einräumte. Robert Karge ist Mitglied einer Bürgerinitiative und sagte: "Wenn Bebauung nicht zu verhindern ist, dann eine möglichst schonende Bebauung." Das sahen auch die Fraktionen so.

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