Stadt muss sich sputen, um Fördergeld zu retten

Wehrden. Das Stadtteilforum Wehrden befasste sich in seiner jüngsten Sitzung nicht nur mit Verkehrsthemen (wir berichteten bereits), sondern auch mit Fragen der Stadtteil-Gestaltung. Und nicht nur beim Lärmschutz für die Anwohner der Autobahn und der Schaffhauser Straße gibt es Probleme, sondern auch beim geplanten Umbau für das Umfeld der Kulturhalle. Darüber berichtete Anne Herzhauser

 2005 übernahm die städtische GSW dieses Haus neben der Wehrdener Kulturhalle und zwei Nachbarbauten. Passiert ist seither nichts. Foto: Becker & Bredel

2005 übernahm die städtische GSW dieses Haus neben der Wehrdener Kulturhalle und zwei Nachbarbauten. Passiert ist seither nichts. Foto: Becker & Bredel

Wehrden. Das Stadtteilforum Wehrden befasste sich in seiner jüngsten Sitzung nicht nur mit Verkehrsthemen (wir berichteten bereits), sondern auch mit Fragen der Stadtteil-Gestaltung. Und nicht nur beim Lärmschutz für die Anwohner der Autobahn und der Schaffhauser Straße gibt es Probleme, sondern auch beim geplanten Umbau für das Umfeld der Kulturhalle.Darüber berichtete Anne Herzhauser. Seit 1981, sagte sie, opferten Wehrdener Bürger mit konstruktiven Vorschlägen für diese Umgestaltung viel Zeit. Aber jetzt laufe die Zeit davon, und es sei immer noch nichts geschehen. So habe im November die AG Städtebau des Forums nochmals darüber diskutiert, ob die drei Nachbarhäuser der Kulturhalle - die städtische Wohnungsbaugesellschaft GSW hat sie 2005 erworben - abgerissen oder saniert werden sollen. Hierfür stünden knapp 400 000 Euro an Zuschüssen zur Verfügung. Das Thema sei wichtig für Wehrden, sagte Herzhauser; im Stadtteil sei ein Haus für Bürger und Vereine, aber auch für private Festivitäten, notwendig. Doch nun besagt die "Schuldenbremse" der Mittelstadt, dass der städtische Eigenbetrieb für Grundstücks- und Gebäude-Management (GGM) in diesem Jahr keinerlei Kredite aufnehmen soll. Und das bedeute, dass die Stadt ihren Eigenanteil für das geplante Projekt nicht leisten könne. Aber nach den Zuschuss-Vorgaben des Förderprogramms Soziale Stadt müssten bis Ende 2011 zumindest fertige Pläne vorliegen, möglichst sogar ein Spatenstich vollzogen sein. Gelinge das nicht, drohe die Gefahr, dass das Soziale-Stadt-Fördergeld verfalle. So sei, bestätigte Judith Scharnowski, die sich in der Stadtverwaltung um Städtebauförderung kümmert, der Karren vor die Wand gefahren worden.

Sie fühle sich "veräppelt", sagte Anne Herzhauser, sie wisse nur nicht genau, von wem: "Das untere Wehrden mit seiner Kulturhalle ist eine Visitenkarte für ganz Völklingen. Während viele Wehrdener Bürger schon ihre Fassaden saniert haben, zieht sich die Stadt aus ihrer Verantwortung zurück", kritisierte sie. "Wir fangen wieder von vorne an", befand auch Forums-Sprecher Helmut Tamblé etwas resigniert.

Positiv immerhin der Bericht von Hans Mörsdorf von der IG Wehrden. Er stellte die Planungen zum "Wehrdener Fährmann" vor. Wo 500 Jahre lang tatsächlich ein Fährmann die Völklinger über die Saar schipperte, soll nun eine Fährmann-Skulptur von der Vergangenheit künden. Georg Winter, Professor an der Hochschule für bildende Künste Saar, hat mit seiner Bildhauerklasse bereits Entwurfsskizzen angefertigt. Mit der Stakstange und Sockel soll das geplante Kunstwerk fünf Meter hoch sein. hla/red

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