Wildreiches St. Wendeler Land

Auf den Straßen im St. Wendeler Land geht es derzeit recht wild zu. Nicht nur, dass einige Unverbesserliche mit ihren Autos durch wilde Überholmanöver sich selbst und andere Verkehrsteilnehmer gefährden, wie die Polizei in der vergangenen Woche meldete, sondern auch, was das Wild an sich - beispielsweise Rehe - anbelangt

Auf den Straßen im St. Wendeler Land geht es derzeit recht wild zu. Nicht nur, dass einige Unverbesserliche mit ihren Autos durch wilde Überholmanöver sich selbst und andere Verkehrsteilnehmer gefährden, wie die Polizei in der vergangenen Woche meldete, sondern auch, was das Wild an sich - beispielsweise Rehe - anbelangt. Immer mehr dieser Tiere kommen in den frühen Morgen- oder späten Abendstunden Autofahrern in die Quere. Mit acht Wildunfällen in nur fünf Tagen haben sich die Ordnungshüter allein seit dem 23. Oktober befassen müssen. Der St. Wendeler Kreisjägermeister Michael Blug geht sogar von mindestens doppelt so vielen Zusammenstößen von Wildtieren mit Autos aus. Früh und spät. Möglichst früh zu bremsen, rät deshalb die Polizei. Das Lenkrad festhalten. Und bloß nicht versuchen, mit dem Auto auszuweichen, sonst könnte es zu spät sein, und zwar für die Fahrzeuginsassen. Wer früh bremst, der behält das Leben. Was leider oft nicht für die Tiere gilt, die ja nur deshalb aus der Deckung kommen, um die von Obstbäumen am Straßenrand herabgefallenen Früchte zu fressen, oder um in ihre angestammten Reviere zurückzukehren, aus denen sie von Holz sammelnden Menschen zuvor vertrieben worden waren. Der Weg dahin entpuppt sich dann für einige Vierbeiner als Holzweg, auf dem sie ihre Leben verlieren. So hängt alles mit allem zusammen. Weil die Menschen es versäumt haben, Obstbäume abzuernten und sie obendrein noch Heizkosten sparen wollen, deshalb auf günstige Brennstoffe zurückgreifen, müssen Rehe und Wildschweine ins Gras beißen - ohne satt zu werden. Armes, wildreiches St. Wendeler Land!

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