Urweiler siegt erstmals seit 23 Jahren"Wir haben nie eine Antwort erhalten"

Kreis St. Wendel. Fußball-A-Ligist STV Urweiler ist nach 1985 zum zweiten Mal Stadtpokalsieger geworden. Wie schon vor 23 Jahren benötigte die Elf von Trainer Leo Hinsberger auch 2008 einen Elfmeter-Krimi. Gegen die Sportfreunde Dörrenbach (Kreisliga B) war während der gesamten Spielzeit kein Klassenunterschied zu erkennen

Kreis St. Wendel. Fußball-A-Ligist STV Urweiler ist nach 1985 zum zweiten Mal Stadtpokalsieger geworden. Wie schon vor 23 Jahren benötigte die Elf von Trainer Leo Hinsberger auch 2008 einen Elfmeter-Krimi. Gegen die Sportfreunde Dörrenbach (Kreisliga B) war während der gesamten Spielzeit kein Klassenunterschied zu erkennen. Erst ein grober Abwehrschnitzer ermöglichte die 1:0-Führung für Urweiler. Standpauke in der KabineDanach konnte Dörrenbach das Spiel drehen und führte zur Pause verdient mit 2:1. Eine Standpauke in der Urweiler Kabine durch Leo Hinsberger rüttelte die "Urus" wach, die nun mehr und mehr Druck auf das gegnerische Tor ausübten und schließlich mit dem Ausgleichstreffer zum 2:2 belohnt wurden. Weitere Treffer fielen dann aber nicht mehr, so dass nach regulärer Spielzeit die Entscheidung durch Elfmeter-schießen fallen musste. Hier zeigte das STV-Team die besseren Nerven und kam zum glücklichen 6:5-Erfolg. Trotz der ausgesetzen Preisgelder in Höhe von 450 Euro hatten sich mit den Sportfreunden Winterbach (Bezirksliga), dem STV Urweiler (Kreisliga A) sowie den Sportfreunden Dörrenbach und dem SV Oberlinxweiler (beide Kreisliga B) nur vier von elf Fußball spielenden Vereinen der Stadt St. Wendel zum Turnier angemeldet. "Drei Monate hatten die Vereine Zeit sich anzumelden", so Thorsten Kunz von den SF Winterbach, "das Ergebnis von nur vier Teilnehmern ist mehr als enttäuschend." Gleich im ersten Halbfinale die erste Überraschung: Der Titelverteidiger, Gastgeber und frischgebackene Bezirksligist aus Winterbach unterlag gegen aufopferungsvoll kämpfende Dörrenbacher mit 1:2. SFW-Trainer Michael Morsch musste bis auf drei Stammspieler die komplette Reserve aufs Feld schicken, auch beim B-Ligisten aus Dörrenbach mussten vier Stammspieler ersetzt werden. Im zweiten Halbfinale standen sich Urweiler und Oberlinxweiler gegenüber - wie bereits in der Vorwoche beim Bosenberg-Cup. In einer schwachen Begegnung hatte der B-Ligist aus Oberlinxweiler die größeren Spielanteile, doch am Ende hieß es torlos 0:0. Die im Elfmeterschießen erprobten Urweiler siegten mit 7:6.Gastgeber nur Letzter Im Spiel um Platz drei mussten die Sportfreunde Winterbach im zweiten Turnierspiel die zweite Niederlage einstecken. Wieder ging es gegen ein um zwei Klassen tiefer angesiedeltes Team, den B-Ligisten aus Oberlinxweiler. Winterbach ging zwar zunächst engagiert zur Sache und führte nach nur 20 Minuten mit 2:0. Unverständlich dann aber, dass die Gastgeber anschließend das Spiel aus der Hand gaben und am Ende noch mit 2:4 verloren. Somit belegten sie nur den mehr als enttäuschenden vierten Platz. Mit dem Urweiler Titelgewinn verbunden ist die Ausrichtung des St. Wendeler Stadtpokals 2009, der dann hoffentlich mit einer größeren Vereinsbeteiligung ausgespielt werden kann. St. Wendel. Jahrelang mobilisierten die Fußball-Stadtmeisterschaften Vereine und Zuschauer - in diesem Jahr war das Teilnehmerfeld kläglich. "Wir hatten alle Mannschaften unserer Stadtteile frühzeitig schriftlich informiert und ihre Teilnahme erbeten", sagt Thorsten Kunz von den Sportfreunden Winterbach, die als Titelverteidiger für die Ausrichtung verantwortlich waren. Doch beim Turnier fehlten der SV Blau-Weiß St. Wendel, der FC St. Wendel, die SG Hoof/Osterbrücken, der SV Bliesen, der FC Niederkirchen sowie der FC Niederlinxweiler. Der SV Remmesweiler hat erst zum 1. Juli diesen Jahres seine aktive Mannschaft dem Verband gemeldet, der SV Leitersweiler hat derzeit keinen Spielbetrieb. Die SZ hat bei den Vereinen nachgehakt. "Ich bin mir sicher, dass wir unsere Mannschaft gegenüber Winterbach gemeldet haben, aber eine Rückantwort oder Bestätigung der Anmeldung ist nicht erfolgt", beteuert der Vorsitzende des frischgebackenen A-Ligisten Blau-Weiß St. Wendel, Manfred Jung. Der Vorsitzende des FC St. Wendel Walter Bothur erklärte, dass er keine Einladung erhalten habe. Thomas Ritter von der SG Hoof/Osterbrücken sagt: "Wir hatten an diesem Wochenende unser eigenes Sportfest, so dass eine Teilnahme an der Stadtmeisterschaft nicht möglich war." Ortwin Drumm, Fußball-Abteilungsleiter beim FC Niederkirchen, erklärt: "Wir hatten zu diesem Zeitpunkt bereits der SG Hoof/Osterbrücken unsere Teilnahme an deren Sportfest signalisiert."Hart ins Gericht mit den Verantwortlichen aus Winterbach geht Roger König, der Vorsitzende des FC Niederlinxweiler: "Wir hatten uns angemeldet und hätten auch gerne dort gespielt, doch der Ausrichter verweigerte uns die Teilnahme wegen Nichtanmeldung." Für den SV Bliesen erklärte Abteilungsleiter Andreas Herz gegenüber der SZ: "Eine Einladung von Winterbach haben wir zwar erhalten, hatten aber schon vorher dem SV Hofeld zu dessen Sportfest die Zusage erteilt." dgr

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