Maisanbau ganz ohne Bodenerosionen

Tholey · Dass Maisanbau auch ohne Bodenerosion möglich ist, zeigte die Vorführung einer Saatmaschine in Tholey. Bei einer Veranstaltung der Landwirtschaftskammer ging es um Maisanbau an der Saar.

 Saatmaschine ermöglicht erosionsfreien Maisanbau. Foto: Martin Beier

Saatmaschine ermöglicht erosionsfreien Maisanbau. Foto: Martin Beier

Foto: Martin Beier

. Wo großflächig Mais als Energiepflanze für Biogasanlagen angebaut wird, wird oft Kritik an einer "Vermaisung" der Kulturlandschaft laut. Für das Saarland wäre solch ein Vorwurf aber nicht zutreffend, erklärte Robert Zimmer, der Direktor der Landwirtschaftskammer des Saarlandes, bei einer Maschinenvorführung in Tholey. Laut statistischem Amt des Saarlandes betrug die Maisanbaufläche an der Saar im Jahr 2013 exakt 3914 Hektar, das waren etwa zehn Prozent der Ackerfläche und 64 Hektar weniger als ein Jahr zuvor. Zum Vergleich: 1983 betrug die Maisanbaufläche 3576 Hektar, und lediglich in den 1990er Jahren ging sie zurück und erreichte ihren Tiefststand 2001 mit 2160 Hektar, um danach wieder anzusteigen.

Zimmer verhehlte allerdings nicht, dass starker Regen und Maisanbau in Reihenkultur Probleme verursachen können, vor allem Bodenerosion. Martin Beier, bei der Kammer für Gewässerschutz zuständig, erklärte es so: Mais werde von Mitte April bis Mitte Mai gesät. Dann sei auch die Gefahr von Starkniederschlägen gegeben, die sich in den vergangenen Jahren auf Grund des Klimawandels häuften. Der Mais habe eine relativ langsame Jugendentwicklung, es dauere bis Mitte Juli, bis der Boden durch die Maispflanzen bedeckt und vor der Einwirkung von Starkregen geschützt sei. Erschwerend komme hinzu, dass der Mais in Reihen angebaut werde, die wie Kanäle wirkten, wenn das Wasser-Erde-Gemisch erst einmal in Bewegung sei.

Bei der Vorführung auf einem Feld in Tholey-Theley wurde nun eine Maschine gezeigt, mit der der Mais ohne Pflügen gesät wird. Dabei wird nur der Bereich, in dem das Maiskorn abgelegt wird, oberflächlich gefräst. Der Bereich zwischen den Reihen bleibt unbearbeitet und ist vor Erosion geschützt. Man spart sich auch die zeit- und kostenintensive Bodenbearbeitung und kann so früher säen. Außerdem verdunstet durch das Pflügen und Grubbern um diese Jahreszeit viel Wasser aus dem Boden. Nicht zuletzt ist durch die unbearbeiteten Streifen die Befahrbarkeit des Ackers besser, er ist tragfähiger. Dies ist im Herbst unter nassen Erntebedingungen von Vorteil.

Solch eine Maschine kostet etwa 50 000 Euro - eine Anschaffung, die sich für keinen Einzelbetrieb lohnen dürfte, wohl aber für Lohnunternehmer, die über die Organisation namens Maschinenring als Dienstleister arbeiten. Möglicherweise sieht man solch ein Gerät also im nächsten April auch bei uns.

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