„Schnell heimisch fühlen“

St Wendel · Seit 16 Jahren betreut das stationäre Hospiz Emmaus in St. Wendel schwerstkranke Menschen. Sie sollen medizinisch und pflegerisch bestmöglich versorgt werden. Das in einer möglichst behaglichen, familiären Atmosphäre. Deshalb haben die Verantwortlichen 140 000 Euro in die Renovierung des Hospizes investiert.

 Hospizgast Ruth Nilles im Gespräch mit der ehrenamtlichen Mitarbeiterin Gabriele Pack.

Hospizgast Ruth Nilles im Gespräch mit der ehrenamtlichen Mitarbeiterin Gabriele Pack.

Die Wände des Zimmers sind in einem warmen goldenen Ockerton gestrichen. Durch das bodenhohe Fenster fällt viel Licht ins Zimmer. Die Möbel sind in einer hellen Farbe gehalten. Auf einem Tischchen stehen Orchideen, im Sessel neben dem Bett kann es sich der Gast gemütlich machen. An einer Wand hängen Fotos, zeigen die Familie und Freunde. Wohnlich sieht das Zimmer aus, in dem ein schwerstkranker Mensch seine letzten Lebenstage verbringt.

"Unsere Gäste sollen sich schnell heimisch fühlen", unterstreicht Winfried Schäfer , Geschäftsführer des Hospizes Emmaus in St. Wendel . "Und sicher", ergänzt er mit Blick auf die medizinische und pflegerische Betreuung.

Deshalb hat das Hospiz, das vor 16 Jahren seine Arbeit aufgenommen hat, in den vergangenen Monaten die Räume komplett renoviert. 140 000 Euro hat dies gekostet.

"Ziel war es, zum einen die Wohnlichkeit zu verbessern, zum anderen den technischen Standard den heutigen Anforderungen anzupassen", so Schäfer.

Die Möbel in den Zimmern wurden ausgetauscht, die Bodenbeläge ausgewechselt, die Wände gestrichen. Die Bäder haben nun eine Schiebetür, das erleichtert Rollstuhlfahrern den Zugang. Die Fenster-Vorhänge können so variabel eingestellt werden, dass die Patienten auch vom Bett aus die Möglichkeit haben, nach draußen zu schauen. Neue Betten erleichtern die Lagerung und die Pflege, denn sie können nach vier Seiten gekippt werden. Jedes Zimmer hat neue elektrisch bedienbare Ruhe-Sessel. Großen Zuspruch finden Magnetwände, an denen Fotos aufgehängt werden können. Die Telefonanlage ist erneuert, die Patienten können Wlan nutzen. Gerade die Schwerstkranken, die sich nicht mehr am Telefon verständlich machen können, können so mit ihren Angehörigen Kontakt halten.

Der Brandschutz wird durch den Einbau spezieller Türen optimiert, so Schäfer. Noch umzusetzen sei die Erweiterung der TV-Empfangsanlage.

Mehrere Partner haben das Hospiz bei der Renovierung finanziell unterstützt. 46 000 Euro kamen durch das Deutsche Hilfswerk/Fernsehlotterie. 24 000 Euro umfasst ein Zuschuss des Landkreises St. Wendel , aus Totomitteln flossen 15 000 Euro . Schäfer: "Weitere Spenden haben zur Renovierung beigetragen. Ohne diese wäre die Umsetzung nicht möglich gewesen."

Das Hospiz Emmaus am Hirschberg in St. Wendel in unmittelbarer Nachbarschaft zum Marienkrankenhaus verfügt über zehn Zimmer. 2014 wurde es um zwei Zimmer erweitert. Allein 15 Pflegekräfte kümmern sich unter der Leitung von Pflegedienstleiter Thomas Löffler um die Patienten . Hinzu kommen Seelsorger, die Verwaltung und fünf ehrenamtliche Helfer.

Die Nachfrage nach Plätzen im Hospiz ist groß. "Die Belegung ist sehr gut. Anfragen kommen über die Landesgrenze hinaus", sagt Geschäftsführer Schäfer.

Trotz aller Verbesserungen, es gibt noch weitere Wünsche, weiß Schäfer. So ist im kommenden Jahr eine Überdachung auf dem Balkon geplant, damit Kranke auch bei Regenwetter draußen sitzen können.

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 Blick in eines der zehn renovierten Zimmer des stationären Hospizes Emmaus in St. Wendel. Fotos: Schäfer/Hospiz Emmaus

Blick in eines der zehn renovierten Zimmer des stationären Hospizes Emmaus in St. Wendel. Fotos: Schäfer/Hospiz Emmaus

Auf einen Blick Das stationäre Hospiz Emmaus in St. Wendel verfügt über zehn Plätze. Aufgenommen werden Schwerstkranke im fortgeschrittenen Stadium, deren Symptome palliativ, das heißt lindernd, behandelt werden. Die Entlassung ist jederzeit möglich. Angehörige können mit aufgenommen werden. Die Verordnung zur Aufnahme ins Hospiz stellt der behandelnde Arzt aus. Träger der Einrichtung ist die gemeinnützige Gesellschaft Hospiz Emmaus. Gesellschafter sind die Marienhaus-Kliniken und der Verein Christliche Hospizhilfe im Landkreis St. Wendel . Der Kontakt mit dem Hospiz ist jederzeit möglich. Die Adresse: Am Hirschberg 1c, 66606 St. Wendel , Tel. (0 68 51) 80 00 90, E-Mail: hospizemmaus@web.de. Die Mitarbeiter des Hospizes sind examinierte Kranken- und Altenpflegekräfte und haben eine Palliativ-Zusatzausbildung. Spendenkonto des Hospizes Emmaus: Kreissparkasse St. Wendel , Iban: DE39 5925 1020 0059 0154 61. vf hospizemmaus.de

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