Veransatltungs-Premiere Es weihnachtet an der Hoofer Schmiede

Hoof · Veranstaltungspremiere in dem St. Wendeler Stadtteil rund um das denkmalgeschützte Gebäude.

  Frank Danneck fand Gefallen am Schmiedehandwerk.

 Frank Danneck fand Gefallen am Schmiedehandwerk.

Foto: Jennifer Fell

Nachdem die vom Abriss bedrohte Dorfschmiede seit einiger Zeit unter Denkmalschutz steht und im anlässlich der 675-Jahr-Feier nach langer Zeit wieder besichtigt werden konnte (die SZ berichtete), war sie jetzt Schauplatz einer neuen Veranstaltung: Rund um das geschichtsträchtige Bauwerk fand erstmals die Schmiede-Weihnacht statt. Besucherin Stefanie Dell beschrieb das neue Event mit folgenden Worten: „Das ist ein wunderschöner kleiner Weihnachtsmarkt in stimmungsvollem Ambiente, ohne den üblichen Kommerz. Hier geht es nur um das gemütliche Beisammensein.“ Bernd Morgenstern aus Herschweiler-Pettersheim hatte seine Drachenschmiede aufgebaut, mit der er sonst auf Mittelaltermärkten Station macht. Die etwa 150 Besucher konnten ihm bei Schmiedevorführungen zusehen. „Es ist mir ein Anliegen, mich für den Erhalt einer Dorfschmiede einzusetzen. Ich möchte der Gesellschaft gerne etwas zurückgeben und auch die Kinder sollen dieses schöne alte Handwerk noch kennenlernen“, sagte Morgenstern.Tatkräftig unterstützt wurde er von Frank „Wastl“ Danneck, dem das Schmieden sichtlich Freude brachte. Auch Marc van der Wel, der mit seinen Kindern Jonathan und Emmie aus Bexbach nach Hoof gekommen war, hatte einen Bezug zu der alten Handwerkskunst: „Das interessiert mich sehr, ein Freund von mir in Holland ist auch Schmied.“ An seinem Stand konnten die Gäste verschiedene Sorten Met, Honigbier, einen Likör namens Bärenfang und Kerzen erwerben. Andreas Kostka aus Hoof hat sich dem Upcycling von Paletten verschrieben. Er bot daraus gefertigte Laternen, Weinregale oder Uhren an. Abgerundet wurde das Sortiment des kleinen Weihnachtsmarktes von kulinarischen Ständen.

Die Damen vom Bistro-Team schenkten Getränke Getränke aus, während Gudrun Raber und Annetraud Kling Zimtwaffeln backten und Horst Raber das Zepter am Bratwurst-Stand führte. Wie Ortsvorsteher Gernot Müller berichtete, hätten auch im Vorfeld schon viele Bürger beim Aufbau mitgeholfen. Besonders hervorheben wolle er dabei aber drei Menschen: „Unser Schmiede-Team in Person von Hans Welscheid, Rosel Morgenstern-Schmidt und Gudrun Raber hat sich seit Monaten für die alte Dorfschmiede eingesetzt und unermüdlich gearbeitet.“ Dieses Trio habe sich auch um die Vorbereitung des Fests und entsprechende Dekoration gekümmert. So erstrahlte das Baudenkmal verziert mit Lichterketten in vorweihnachtlichem Glanz. Mitorganisator Hans Welscheid zeigte sich zufrieden mit der Resonanz: „Es sind viele Leute gekommen, und einige von ihnen hatten spannende Geschichten rund um die Schmiede zu erzählen. Weithin gelobt wurde die harmonische Atmosphäre mit Bäumen, Schwedenfeuer und Lichterketten. Es gab sogar Vorschläge, den Weihnachtsmarkt zukünftig hier zu veranstalten.“

Das Herzstück der Veranstaltung, die alte Dorfschmiede, konnte auch wieder besichtigt werden. Gudrun Raber, ebenfalls von Schmiede-Team, fühlte sich dort an ihren Vater erinnert, denn dieser hatte 1937 eine Lehre in genau dieser Schmiede begonnen: „Wir haben hier seinen Lehrbrief aufgehängt. Es ist schon ein seltsames Gefühl zu wissen, dass mein Vater viele dieser Werkzeuge vor langer Zeit regelmäßig in Händen gehalten hat.“

Für die Zukunft ist rund um das Gebäude noch mehr geplant: Es sollen ein Mehrgenerationenplatz und ein beleuchteter Schmiedeweg bis zur Hauptstraße entstehen. Dieser soll mit Infotafeln bestückt werden. Angedacht ist zudem ein Schmiedebaum mit Erzeugnissen und Werkzeugen des alteingesessenen Handwerks. „Wir hoffen sehr, dass dieses Projekt von der Stadt im kommenden Jahr umgesetzt werden kann. Die Bürger unseres kleinen Ortes zeigen soviel Engagement, da hätten sie das wirklich verdient“, sagte Ortsvorsteher Müller. Er fügte hinzu, dass mit der Realisierung dieser Maßnahmen die Erneuerung der gesamten Dorfmitte abgeschlossen wäre.

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