Sauberes Abwasser für den Hofbach

Winterbach · Wo einst die alte Kläranlage in Winterbach ihren Dienst verrichtete, steht jetzt eine neue und moderne, die der Entsorgungsverband Saar jetzt in Betrieb nahm. Dazu waren auch die Bürger eingeladen.

Die neue Kläranlage in Winterbach hat der Entsorgungsverband Saar offiziell in Betrieb genommen. Die Bürger des St. Wendeler Ortsteiles waren eingeladen, sich ihre neue Anlage, die am Standort der alten Kläranlage errichtet wurde, von Fachleuten des Verbandes erläutern zu lassen.

Im November 2014 hatte der EVS mit dem Bau der neuen Kläranlage Winterbach begonnen. Rund 2,9 Millionen Euro investierte der Verband in die Anlage.

Die im Jahr 1965 in Betrieb genommene alte Kläranlage war den heutigen technischen und gesetzlichen Anforderungen nicht mehr gewachsen. Die Sanierung der Kläranlage entsprach daher in weiten Teilen einem Neubau. Die Arbeiten fanden unter laufendem Betrieb der alten Anlage statt, was für das Betriebspersonal, Planer und Bauunternehmer eine große Herausforderung darstellte.

Bei der neuen Kläranlage handelt es sich um eine Anlage nach mechanisch-biologischem Verfahren mit integrierter Phosphor-Eliminierung. Dieser Verfahrenstyp bringt erwiesenermaßen eine sehr hohe Reinigungsleistung, so dass insbesondere der Hofbach, in den die gereinigten Abwässer eingeleitet werden, von der Sanierungsmaßnahme profitiert.

Die Kläranlage Winterbach , in der die Abwässer von umgerechnet 2300 Einwohnern gereinigt werden, wird vom auf der Kläranlage Bliesen eingesetzten EVS-Personal mitbetrieben. Alle relevanten Prozess- und Betriebsdaten werden dabei über ein Leitsystem an das Betriebspersonal der Kläranlage Bliesen übermittelt, so dass eine ständige Kontrolle der Anlage sichergestellt ist.

Der EVS beginnt im September in Winterbach mit dem Bau eines Regenüberlaufbeckens. Das neue Becken ersetzt den vorhandenen Regenüberlauf. Das Regenüberlaufbecken, in das der EVS rund 600 000 Euro investiert, hat ein Speichervolumen von 120 Kubikmetern und befindet sich in unmittelbarer Nähe des Hofbaches. Zu dieser Maßnahme gehört auch der Bau mehrerer Schächte sowie von Kanalabschnitten mit einer Gesamtlänge von rund 120 Metern. Der Hofbach profitiert auch von dieser Baumaßnahme sehr, da hier künftig bei Starkregen nur die nicht behandlungsbedürftigen Niederschlagswässer abgeschlagen werden.

Zum Thema:

Hintergrund Kläranlagen können nur eine bestimmte Menge an Schmutzwasser und Regenwasser bewältigen. Da bei Starkregen jedoch der Regenwasserabfluss bis zum Tausendfachen des Schmutzwasserabflusses ausmachen kann, ist eine Begrenzung des Kläranlagenzuflusses notwendig. Hierzu dient in einem ersten Schritt der Regenüberlauf, der den Kanal hydraulisch entlastet, indem bei Regen ein Vielfaches der normalen Mischwassermenge Richtung Kläranlage weitergeleitet wird. Durch die Weiterleitung des Mischwassers ist gewährleistet, dass es bei kleineren Regenereignissen nicht zu Abschlägen in das Gewässer kommt. Das bei Starkregen ins Gewässer abgegebene Mischwasser ist so stark verdünnt, dass eine Einleitung absolut unkritisch ist. Da der Zufluss unmittelbar vor der Kläranlage begrenzt werden muss, wird spätestens hier eine weitere Drosselung erforderlich. Diese wiederum wird durch ein Regenüberlaufbecken bewirkt, das nicht nur über einen Überlauf, sondern auch über ein hohes Speichervolumen verfügt. Das hier gespeicherte Abwasser wird nach Abklingen des Regenereignisses mithilfe einer Abflusssteuerung dosiert über den Hauptsammler in Richtung Kläranlage abgegeben. red

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