Mundartautor aus St. Wendel Alfons Klein liest aus „An fernen Ufern“

St. Wendel · fel) Der St. Wendeler Autor Alfons Klein, der vielen als Mundartautor von Büchern wie „Ebbes is immer“ oder „Es is jo nur, dass ma devon schwätzt“ ein Begriff sein dürfte, veröffentlichte im Juni einen neuen Roman mit dem Titel „An fernen Ufern“.

 Alfons Klein in seinem Arbeitszimmer in der Bungertstraße.

Alfons Klein in seinem Arbeitszimmer in der Bungertstraße.

Foto: Jennifer Fell

Darin geht es um den Lehrer Lambert, der nach Südamerika reist, um an einer deutschen Schule zu unterrichten. Dort wird er zwar freundlich aufgenommen, fühlt sich aber dennoch fremd. Zudem machen ihm sowohl die gesellschaftlichen und politischen Verhältnisse in dem diktatorisch regierten Land als auch die mangelnden Deutschkenntnisse der ehemals deutschen Einwanderer zu schaffen. Die dennoch hohen Anforderungen im Unterricht führen zu Schwierigkeiten mit Schülern, Eltern und Lehrerkollegen.

Da der Autor selbst von 1980 bis 1985 als Lehrer in Valdivia, Chile, tätig war, lag die Frage nach einem autobiographischen Hintergrund nahe. „Der Hintergrund ist autobiographisch, ich habe ihn aber mit Fiktionalem kombiniert. Das Autobiographische ging quasi in eine Erzählung über, um den Erzählfluss aufzulockern“, sagt Klein. Seinen Schreibstil verdanke er dem Einfluss deutschsprachiger Autoren wie Thomas Bernhard, Thomas Mann oder Siegfried Lenz, aber auch südamerikanische Schriftsteller wie Gabriel Garcia Márquez hätten ihn geprägt.

Den nun erschienenen Roman hat Klein schon vor längerer Zeit begonnen: „Den Roman hatte ich jetzt zehn Jahre in der Schublade liegen und habe ihn dann wieder zur Hand genommen. Dabei blieb zwar das ursprüngliche Konzept bestehen, aber ich habe das Buch sprachlich überarbeitet, immer wieder verbessert, an Dingen gefeilt.“ Dabei dürfe man sich jedoch nicht in Kleinigkeiten verlieren, sonst laufe man Gefahr, ein literarisches Werk niemals fertig zu stellen. Auf die Frage nach der Motivation zu „An fernen Ufern“ antwortet der Schriftsteller: „Ich erzähle gern, außerdem wollte ich diese spezielle Form des Lehrerdaseins, die Vermittlung der deutschen Sprache im Ausland dokumentieren.“

Alfons Klein stellt den Roman am Donnerstag, 26. September, um 19.30 Uhr in der Stadt- und Kreisbibliothek im Mia-Münster-Haus in St. Wendel vor.

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