In Speyer "off de Schnerr"

Remmesweiler. Im Frühjahr erreichte die Remmesweiler Bürger ein ebenso überraschender wie erfreulicher Brief aus dem saarländischen Umweltministerium

Remmesweiler. Im Frühjahr erreichte die Remmesweiler Bürger ein ebenso überraschender wie erfreulicher Brief aus dem saarländischen Umweltministerium. Ihnen wurde über Ortsvorsteher Leander Alles mitgeteilt, dass sie - wie es im Amtsdeutsch hieß - "im Rahmen des Modellvorhabens zur Eindämmung des Landschaftsverbrauchs durch innerörtliche Entwicklung", kurz "Projekt Melanie" genannt, eine eintägige Besichtigungsreise auf Kosten des Ministeriums machen dürfen. Als Ziele hatten die Remmesweiler Luxemburg, Traben-Trarbach, Mainz und Speyer zur Auswahl. Remmesweiler auf Reisen - das war für den Ortsvorsteher in dieser Größenordnung etwas Außergewöhnliches, und er legte sich mächtig ins Zeug, um diese Fahrt zu organisieren. Alle Bürger fanden kurze Zeit später zunächst einen Brief im Briefkasten, in dem sie zu der Tour eingeladen wurden, vorher aber abstimmen mussten, wohin die Reise gehen sollte. Rund 100 Antworten kamen zurück. Eine knappe Mehrheit sprach sich für Speyer als Reiseziel aus. 89 Bürger meldeten sich danach verbindlich bei Leander Alles zu der Fahrt an. Das Umweltministerium wurde über dieses gute Ergebnis informiert, worauf es rasch einen Zuwendungsbescheid zur Finanzierung der Ausflugsfahrt in die Pfalz zusandte. Jeder Mitfahrer musste jedoch selbst einen kleinen Obolus dazu entrichten. Die beiden Busse verließen am Ausflugstag in aller Frühe das Dorf, begleitet von Leander Alles und seinem Stellvertreter Uwe Luther. Der Tour war der Titel "Remmesweiler off de Schnerr" verliehen worden. (Mit dem Wort "Schnerr" wird im Volksmund das "Sich-Herumtreiben" bezeichnet.) Da Speyer reich an Sehenswürdigkeiten ist, wurde es der Reisegesellschaft den ganzen Tag über nicht langweilig. Das Technikmuseum und das Unterwassermuseum wurden in kleinen Gruppen besucht, das historische Museum mit der Wikinger-Ausstellung, außerdem der Dom mit der Krypta. Eine Führung durch die Altstadt war im Nachmittagsprogramm mit eingeschlossen. Gegen Abend statteten die Remmesweiler dem Winzerdorf Freinsheim bei Bad Dürkheim einen Besuch ab. Die historischen Gassen des Ortes beeindruckten die Reisegesellschaft. Weil auch viele Kinder und Jugendliche mitgefahren waren, trat einer der Busse bei Einbruch der Dämmerung die Rückfahrt nach Remmesweiler an. Der "harte Kern" feierte den Abschluss des erlebnisreichen Tages in Freinsheim ein wenig länger. gtr

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