Zukunft des Jagdschlosses ist ihr wichtig

Karlsbrunn · Auch nach elf Jahren im Amt hat sie den Spaß an der Arbeit nicht verloren. Im Mai will Petra Fretter, Ortsvorsteherin von Karlsbrunn (CDU), erneut kandidieren. Besonders auf den Nägeln brennen ihr Themen wie die französische Chemieplattform Carling oder der drohende Verfall des Jagdschlosses im Ort.

 Ortsvorsteherin Petra Fretter (CDU) tritt bei den Kommunalwahlen im Mai neu an. Foto: becker & bredel

Ortsvorsteherin Petra Fretter (CDU) tritt bei den Kommunalwahlen im Mai neu an. Foto: becker & bredel

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Ende vorigen Jahres fiel Karlsbrunns Ortsvorsteherin Petra Fretter ein Stein vom Herzen. Mit relativ wenig Geld konnte die Decke der sanierungsbedürftigen Rudolf-Voltz-Halle gesichert werden. Damit ist die drohende Schließung zunächst vom Tisch. Mittelfristig, erklärt Fretter im SZ-Gespräch, müsse noch die Dachkonstruktion in Schuss gebracht werden. Die 54-Jährige, Medizinisch-Technische Assistentin von Beruf, geht fest davon aus, dass die Halle dauerhaft erhalten bleibt. Gegen eine mögliches Aus hatte das ganze Dorf gemeinsam gekämpft, vom Ortsrat bis zu den Vereinen. "Die Halle ist für den Ort ungemein wichtig", betont Fretter. Eine alternative Versammlungsstätte der gleichen Größenordnung gebe es in Karlsbrunn nicht.

Ungeklärt ist bisher die Zukunft eines anderen bedeutenden Gebäudes. Wie es mit dem Jagdschloss weitergeht, steht immer noch in den Sternen. Ideen gibt es genügend. Petra Fretter könnte sich vorstellen, dass sich Gastronomie oder eine Behörde ansiedelt. Wer letztendlich ins Schloss einzieht, ist für sie momentan aber nicht entscheidend. Wichtig sei, dass überhaupt etwas passiere. "Es wäre schade und verheerend, wenn solch ein historisches Gebäude dem Verfall preisgegeben würde", betont die Christdemokratin.

Auch ein anderes Problem beschäftigt Fretter. Die Bevölkerung im Warndt sei verunsichert, berichtet sie mit Blick auf die Chemieplattform in Carling. Die Bürger klagten nicht nur über Geruchsbelästigungen, sie fürchteten auch gesundheitliche Beeinträchtigungen. Die Ortsvorsteherin fordert ein "grenzüberschreitendes Handeln" und "unabhängige Messungen auf deutscher Seite". Während einer gemeinsamen Sitzung des Gemeinderats Großrosseln und des Stadtrats Völklingen soll Ende Januar eine Resolution zum Thema Carling verabschiedet werden.

Durch das unerfreuliche Thema lässt sich Fretter aber nicht die Vorfreude auf den kommenden Sommer nehmen; der Karlsbrunner Veranstaltungskalender ist wieder gut gefüllt. Ob Maibaumsetzen oder Brunnenfest - in den warmen Monaten zieht es die Karlsbrunner und ihre Gäste wieder ins Wiesental. Neu aufgestellte Sportgeräte laden dort Senioren ein, sich fit zu halten. Das Wildsaufest, bedauert Fretter, wird auch in diesem Jahr nicht stattfinden.

Ein anderes Großereignis wirft allerdings schon seinen Schatten voraus: 2017 feiert Karlsbrunn sein 200-jähriges Jubiläum. Die Feierlichkeiten will Petra Fretter als Ortsvorsteherin mitorganisieren. "Ich trete nochmal an", sagt sie mit Blick auf die Kommunalwahlen im Mai. Auch nach elf Jahren mache ihr der Job noch Spaß. Fretter: "Es ist viel Arbeit, aber ich mache es gern."

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