Trotz Hitze kühlen Kopf bewahren

Die abgelaufene Woche wird in Erinnerung bleiben. Hitze pur bis weit über 30 Grad – und das Anfang Juni.

Dann an diesem schweißtreibenden Pfingstwochenende auch noch die Wahl eines neuen Oberbürgermeisters. Da kamen einige ganz schön ins Schwitzen, bis kurz nach 19 Uhr das Endergebnis feststand. Rüdiger Schneidewind hat's am Ende geschafft, unter großem Jubel im Rathaus - und deutlicher als letztlich erwartet in einer Stadt, in der die CDU seit Jahrzehnten den Rathaus-Chef stellt. Schneidewind hat diese Phalanx als Sozialdemokrat durchbrochen. Doch trotz Farbenwechsels im Rathaus sind große Veränderungen eher nicht zu erwarten. Erstens lässt das Riesenloch in der Haushaltskasse keine großen Sprünge zu. Und zweitens steht der bisherige Beigeordnete eher für Pragmatismus als für Parteibuch-Politik. Für die Bürger wird sich grundsätzlich also nicht viel ändern. Und die unterschiedlichen Urnengänge am 25. Mai und an Pfingsten haben deutlich gezeigt, dass die Homburger das auch nicht wollen. Sie wollen keinen politischen Quereinsteiger mit einem "neuen Politikstil", wie häufig zu hören war. Ebenso wünschen sie keine Bevormundung, wen sie wählen sollen. Dennoch: Viel zu viele sind am Wahltag zu Hause geblieben. Darüber müssen sich die Politiker Gedanken machen. Doch in der Vergangenheit war in vergleichbaren Städten wie Homburg die Wahlbeteiligung bei Direktwahlen immer dann hoch, wenn die Unzufriedenheit mit den handelnden Personen groß und ein Wechsel gewollt war. Das ist in Homburg wohl anders. Schneidewind gehört der Stadtspitze seit 16 Jahren an, man kennt ihn und seine Arbeit, es sprach deshalb vieles für ihn.

Einige Parteien müssen jetzt umdenken, die Zeichen vom Sonntag erkennen - und kühlen Kopf bewahren. Das fällt bei der Hitze schwer, aber es kommen auch wieder kühlere Tage.

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