Auch coole Eltern können ausrasten

Völklingen · Viele Eltern kennen die Situation, wenn der Nachwuchs nervt und sie stressgeplagt den kühlen Kopf verlieren. Tipps, dennoch Herr der Lage zu bleiben, gab ein Verhaltenstrainer in der Grundschule Bergstraße. Dazu, so führte er aus, gehörten auch erlernbare Techniken.

Lehrer und Eltern kennen die stressigen Situationen: Der Nachwuchs stört im Unterricht, weiß alles besser, hilft nicht wie verabredet bei der Hausarbeit oder bettelt um ein Eis. "Wenn Nervensägen an den Nerven sägen", lautet am Dienstagabend das Thema der Elternschule der Volkshochschule Völklingen.

In der Grundschule Bergstraße gibt Verhaltenstrainer Gustav Haab den gut 20 Besuchern Tipps, wie sie in Problem- und Konfliktsituationen kühlen Kopf bewahren können. "Stress ist ein Aufschaukelungsprozess", erklärt der Experte.

Damit die Situation nicht eskaliert, sollten frühzeitig klare Stopp-Signale gesetzt werden: "Nein, lass es bitte liegen!" Das Einhalten von vereinbarten Regeln ist wichtig. Freundlich aber bestimmt werden mögliche Konsequenzen aufgezeigt. "Der Klügere gibt nicht immer nach", glaubt Gustav Haab.

Trainierbare Techniken helfen, in der Hitze des Gefechts ruhig zu bleiben. Tief ausatmen zum Beispiel entspannt. Auch positive Gedanken oder Erinnerungen an außergewöhnlich schöne Momente vermindern den Stress. Doch nicht immer gelingt es, schnell runterzukommen. Bevor man explodiert, sollte man der Konfliktsituation erst mal den Rücken kehren. Oder einfach eine Nacht drüber schlafen.

Wer klare Grenzen setzt, Respekt und Verständnis zeigt, aktiv zuhört und lobt, vermeidet die Zuspitzung von Konflikten. Die Körpersprache ist wichtig. Und die Tagesform spielt natürlich ebenfalls eine große Rolle. Verhaltenstrainer Haab weiß: Auch coole Eltern können mal ausrasten.

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