Störche aus dem Zoo ausgewildert

Ingweiler/Webenheim. Geradezu schüchtern machen sie sich auf den Weg, um ihr neues Refugium zu erkunden. Es entsteht der Eindruck, als würden sie die Sonne genießen und sich mit den neuen Gerüchen vertraut machen: Am Wochenende sind in Ingweiler drei Jungstörche ausgewildert worden, die zuvor im Neunkircher Zoo zu Hause waren

Ingweiler/Webenheim. Geradezu schüchtern machen sie sich auf den Weg, um ihr neues Refugium zu erkunden. Es entsteht der Eindruck, als würden sie die Sonne genießen und sich mit den neuen Gerüchen vertraut machen: Am Wochenende sind in Ingweiler drei Jungstörche ausgewildert worden, die zuvor im Neunkircher Zoo zu Hause waren. "Nun sind sie flügge und es ist an der Zeit, sie auszuwildern", sagt Zoodirektor Norbert Fritsch und fährt fort: "Hier in den Bliesauen sollen sie sich nun mit den Jungstörchen vergesellschaften, um dann im August gemeinsam mit ihnen die Reise Richtung Süden anzutreten." Genügend andere Jungstörche zum "vergesellschaften" sind jedenfalls da. "Zwischen 22 und 27 Störche sind täglich in den Bliesauen. Vor zwei Wochen waren es sogar mal 42 Tiere", berichtet Vogelschützer Helmut Kolb, der seit 36 Jahren in Jägersburg eine Auffangstation für Wildvögel hat. Er erklärt, es biete sich an, die Tiere, in der offenen Landschaft in Ingweiler auszuwildern. In diesem Jahr wurden insgesamt zwölf Tiere in den Bliesauen ausgewildert. Doch bevor die Störche ausgewildert werden, werden sie erst einmal beringt, und es wird eine Federprobe zur Bestimmung des Geschlechtes genommen. Fritsch und Kolb erklären, dass die Tiere drei Monate alt sind und bei einer Größe von zirka 50 Zentimetern zirka 2,5 Kilo wiegen. Und für ihre drei Monate haben die jungen Tiere am Wochenende auch schon ganz schön viel Aufsehen erregt. Einige Bürger ließen es sich nicht nehmen, bei der Auswilderung dabei zu sein. Jung und Alt sehen fasziniert zu, als die drei Störche die Bliesauen erkunden. "Ich liebe Tiere über alles. Es ist schön, dass es hier in den Bliesauen Störche gibt", sagt Ursula Nuß, die extra mit dem Fahrrad aus Homburg gekommen war. Das macht Storchenvater Kolb stolz. Und nicht nur das: Zufrieden war er zudem, nachdem alles gut geklappt hat. "Solch eine Auswilderung geht immer wieder ans Herz", sagt Helmut Kolb und ergänzt: "Jetzt stehen die drei Tiere auf eigenen Beinen und müssen ums Überleben kämpfen." Im Zoo sei ihnen das Fressen in den vergangenen Monaten mundgerecht serviert worden. Auch für Zoodirektor Fritsch war die Auswilderung ein emotionaler Moment: "So macht Naturschutz Spaß", betonte Zoodirektor Norbert Fritsch abschließend. "Solch eine Auswilderung geht immer wieder ans Herz" Helmut Kolb

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