Alphornbläser spielten zum Almabtrieb

Haupersweiler · In Haupersweiler nimmt man den Abtrieb des Viehs, das ein halbes Jahr lang auf der Höh-Alm gegrast hat, zum Anlass, am Festplatz am Wilmesbach mit viel bayerischer Folklore zu feiern. Auch die Besucher sorgten mit Lederhosen und Dirndl für zwei Tage Volksfest-Stimmung.

 Vor blau-weißer Himmelskulisse zauberten die Ostertaler Alphornbläser alpenländisches Flair nach Haupersweiler. Foto: Ames

Vor blau-weißer Himmelskulisse zauberten die Ostertaler Alphornbläser alpenländisches Flair nach Haupersweiler. Foto: Ames

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Haupersweiler. Die Ostertaler Alphornbläser füllten ihre Lungen, um die Herde der Bauern Arnold Scheer und Peter Schwan auf dem Festplatz am Wilmesbach zu begrüßen. Ein halbes Jahr hatten 50 Kühe die warmen Monate auf den Hängen der Haupersweiler Höh-Alm verbracht. Die Güdesweiler Böllerschützen gaben den Startschuss.

Schon von Weitem war das Bimmeln der Glocke von Leitkuh Erna zu hören. Mit buntem Blütenkopfschmuck verziert trottete sie der Herde voran. Vorneweg grüßte eine Gruppe fescher Dirndlträgerinnen die zahlreichen Zaungäste.

Derweil versuchten einige Wiederkäuer , auf dem einen Kilometer langen Weg ins warme Winterquartier auszubüchsen. Schnell brachten die 15 Helfer das Geschehen unter Kontrolle und die Besucherscharen am Wegesrand erfreuten sich an dem Spektakel. "Die Tiere merken schon, dass was Besonderes los ist", erklärte Scheer die Hektik der Tiere. Sie auf der Weide einzusammeln sei allerdings kein Problem: "Wenn wir rufen, kommen sie sofort." Den Abschluss der Parade bildete ein Pferdegespann, das einen schweren Holzstamm hinter sich herzog, mit dem sie den Weg der Herde eingrenzten.

Auf dem Festplatz des zwei Tage dauernden Almrummels ließen die Pfälzer Fuhrmannsschnalzer ihre Peitschen knallen und hämmerten zum Klang der Amboss-Polka. Nach dem Fassanstich im Bierzelt spielten die Bands Ostertaler und Krachleder ihre Schunkel-Lieder.

Die für Samstagabend angesetzte Wahl von Miss Dirndl und Mister Lederhose musste laut Bernhard Breidt, Sprecher des AH-Dorf- und Kulturvereins Haupersweiler, wegen Überfüllung des Festzelts dieses Mal abgesagt werden.

Der Sonntag wurde mit dem Frühschoppen eingeleitet, begleitet vom Haupersweiler Musikverein. Der Dorffestchor gab nachmittags ein Konzert zum Besten.

Viel bayerische Folklore im kleinen saarländischen Ort, die offensichtlich gut ankommt. Festbesucherin Helga Brandt aus Selbach freut sich über die vielen jungen Leute, die in Tracht gekleidet das Fest besuchten: "Ich komme gerade aus Südtirol und fühle mich gleich wieder wie im Urlaub."

Laut Bernhard Breidt vom AH-Dorf- und Kulturverein Haupersweiler entstand die Idee für den Haupersweiler Almabtrieb spontan. "Mittlerweile gibt es den Almabtrieb zum fünften Mal und wir können immer mehr Besucher begrüßen." Der Erlös geht jedes Jahr an die örtlichen Vereine und soziale Einrichtungen. ame

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