St. Wendel. 100 Gäste gaben am Freitag im St. Wendeler Cusanushaus zwei Damen die Ehre: Annelie Conrad-Ladwein und Theresia Wagner (Foto: SZ). Die eine wurde aus ihrem Amt als Leiterin der Lebensberatung St. Wendel verabschiedet, die andere als ihre Nachfolgerin eingeführt. Alle Redner wiesen auf die gute und fruchtbare Zusammenarbeit mit Annelie Conrad-Ladwein hin. "Sie war eine helfende Hand und eine engagierte Partnerin der Menschen, aber auch der Behörden", lobte sie der St. Wendeler Landrat Udo Recktenwald und sagte im Blick auf die Arbeit der Lebensberatungsstelle: "Niemals könnte die öffentliche Hand alles das leisten, was die Beratungsstelle tut." Conrad-Ladwein habe im Umgang mit den Menschen viel Sensibilität und Kompetenz gezeigt. Davon sprach auch die Beigeordnete der Stadt St. Wendel, Maria Funk: "Es gibt jetzt viele dankbare Menschen, die unter Ihrem Einfluss wieder auf den rechten Weg gekommen sind." Die Stadt wisse die Arbeit der Lebensberatung sehr zu schätzen. Zum Sitzstreik nach TrierGabi Schäfer, die Staatssekretärin im saarländischen Ministerium für Bildung, Familie, Frauen und Kultur, blickte in die Zeit zurück, als die Lebensberatung St. Wendel mit dem Bistum Trier um die für ihre Arbeit notwendigen Mittel rang. Dieses Ringen sei sogar so weit gegangen, dass Annelie Conrad-Ladwein mit einer Kollegin zum Sitzstreik nach Trier gefahren sei. Dort habe man ihnen den Titel "Die streitbaren Weiber aus St. Wendel" verliehen. Alexander Dröschel von der Landesarbeitsgemeinschaft Erziehungsberatung sagte: "Sie hat nie lockergelassen, wenn es um wichtige Dinge ging." In seinem humorvoll gehaltenen Grußwort sagte der Sprecher der Stellenleitungskonferenz im Bistum, Albert Esser, zu der scheidenden Mitarbeiterin: "Nun erwartet Sie eine entspannte Zeit in Haus, Hof und Familie. Dafür brauchen Sie sicher keine Lebensberatung." Sichtlich bewegt ob des vielen Lobes stand schließlich Annelie Conrad-Ladwein selbst am Rednerpult. "Der Abschied fällt mir schwer, auch wenn ich mich auf die neue Freiheit freue", sagte die Diplom-Psychologin. Sie blickte zurück in die Zeit ihres Studiums und 1972, als sie ihre Beratungstätigkeit in Neunkirchen begann. Damals sei St. Wendel noch eine Außenstelle in der Magdalenenkapelle gewesen. Eigene Räume besitze die Lebensberatung seit 1973 in der Werschweilerstraße. Andreas Zimmer vom Bischöflichen Generalvikariat stellte die Diplom-Sozialarbeiterin Theresia Wagner als neue Leiterin vor. Roland Waltner und Stefan Klemm sorgten für die musikalischen Beiträge. gtr