Zum Schweizerdeutsch reden besteht während der Fußball-WM ausreichend Gelegenheit, wenn die "Hop Schwyz!"-Rufe durch die Wohnstuben gellen. "Jedes unserer Mitglieder schaut natürlich die WM, wenn auch nicht jeder ein Fußball-Fan ist", sagt Blaß, die 1962 der Liebe wegen ins Saarland kam. Ihren Mann hatte die aus St. Gallen stammende Anna Blaß 1958 am Bodensee kennen gelernt, der dort auf einer Radtour Station machte. "Ich ruderte in einem Boot auf dem See. Mein Mann und sein Freund beobachteten mich durch ein Fernglas, dann mieteten sie auch ein Boot. So kamen wir ins Gespräch", beschreibt sie die romantische Szene.

Besonders fußballbegeistert in der Vereinigung sei Erich Bruderer, ein ehemaliger Postbeamter aus Ensheim, der aus Fribourg stammt. Den Schweizer Nationalfeiertag am 1. August feiert die Vereinigung dieses Jahr im Clubheim der Ensheimer Fußballer. "Wir haben uns sehr über den 1:0-Sieg der Schweizer gegen Spanien gefreut", berichtet Blaß. Über die Niederlage gegen Chile naturgemäß weniger. Aber wichtig sei: "Dabei sein ist alles. Ich muss ja nicht der Erste sein. Das Gefühl, sein Bestes zu geben, ist das Wichtigste", erklärt Anna Blaß. Eine dem olympischen Gedanken sehr nahe stehende Philosophie, die mit der rauen Fußball-WM-Realität so gar nicht zusammenzupassen scheint. Aber vielleicht gewinnen die Schweizer ja den Fairplay-Pokal. dik