Schranke am Weiher erhitzt die Gemüter

Bildstock. Dem Naturschutzbeauftragten Günter Hofmann wurde die Parkerei am Saufangweiher in Bildstock zu viel. Die kaputte Schranke am Weiher ermögliche es jedem, in den Wald einzufahren und dort zu parken. Umweltschäden durch möglichen Ölverlust seien die Folge. Auch zahlreiche Beschwerden von Bürgern, die sich über den Verkehr beklagten, hätten ihn erreicht, sagt Hofmann

 Die Spaziergänger Fritz Zimmer und Hans-Werner Pohl am Saufangweiher. Foto: dla

Die Spaziergänger Fritz Zimmer und Hans-Werner Pohl am Saufangweiher. Foto: dla

Bildstock. Dem Naturschutzbeauftragten Günter Hofmann wurde die Parkerei am Saufangweiher in Bildstock zu viel. Die kaputte Schranke am Weiher ermögliche es jedem, in den Wald einzufahren und dort zu parken. Umweltschäden durch möglichen Ölverlust seien die Folge. Auch zahlreiche Beschwerden von Bürgern, die sich über den Verkehr beklagten, hätten ihn erreicht, sagt Hofmann. Die Saarbrücker Zeitung vermittelte zwischen dem Naturschutzbeauftragten, dem Saarforst und dem am Gewässer ansässigen Angelsportverein Saufang Bildstock, um vor wenigen Tagen bei einem Ortstermin alle Beteiligten zu diesem Thema zu hören.Gleich zu Beginn stellte Uwe Tobä, Leiter des Geschäftsbereiches Dienstleistungen von Saarforst, die rechtlichen Bedingungen klar: Der Verein ist fischereirechtlicher Pächter - nicht Pächter des Grundstücks und "es gibt keine Berechtigung durchzufahren, allenfalls duldbare Ausnahmen für den Lieferverkehr, Rettungsfahrzeuge und Behinderte." Würde der Saarforst die Nutzung des Waldweges erlauben, sei er auch für die Verkehrssicherung zuständig. Und das sei wiederum mit Kosten verbunden. "Der Weg müsste zweimal im Jahr und nach jedem stärkeren Wind oder Unwetter auf die Verkehrssicherheit überprüft werden", erklärt Tobä. Auch habe die Bevölkerung in dem Gebiet einen Anspruch auf Erholung, die durch den Verkehr beeinträchtigt werde.

Doch die Vereinsmitglieder, vertreten durch den Vorsitzenden Jürgen Fellenzer, sehen dadurch auch ihre Einnahmen in Gefahr, schließlich führen sie eine Gaststätte am Weiher, die mit geschlossener Schranke für ältere oder behinderte Menschen nicht mehr zu erreichen sei - der Fußweg zur Hütte ist steil und nicht mehr im besten Zustand. Zudem sei der Weiher vom Zweckverband vor einigen Jahren behindertengerecht ausgebaut worden. Behindertenparkplätze vor und eine behindertengerechte Toilette in der Gaststätte zeugen von den Investitionen, auch von Seiten des Vereins. Laut Tobä würde ein Schild Abhilfe schaffen, auf dem die Telefonnummer der Gaststätte steht. Behinderte könnten sich so anmelden, ein Mitglied des Angelsportvereins dann die Schranke öffnen. Der Ausbau des Fußwegs könne die Erreichbarkeit des Weihers ebenfalls verbessern, das sei aber "nicht Aufgabe des Saarforsts". Auch könne der Verein aufgrund der Vertragslage nicht einfordern, dass ein normaler Gastronomiebetrieb möglich ist - auch wenn die Lokalität schon seit 30 Jahren geführt wird. "Ohne die Kneipe können wir den Weiher nicht unterhalten", wendet Fellenzer ein. Doch die Reparatur der Schranke wird kommen. Langfristig ist sogar die Installation einer behindertengerechten Schranke geplant. Aber auch Tobä bewegt sich auf den Verein zu: "Der Fußweg muss so hergerichtet werden, dass man auch mit einem Rollstuhl runterkommt." Hierzu müsse man sich gemeinsam mit dem Zweckverband Naherholungsraum Itzenplitz an einen Tisch setzen, dann sei vielleicht auch eine Beteiligung des Saarforsts möglich.

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