Was wird aus der Lkw-Trasse?

Saarlouis. Die Bundesanstalt für Immobilienaufgaben (BIMA) hat den Pachtvertrag mit em Bergbauunternehmen RAG über das Gelände, auf dem sich die provisorische Entlastungsstraße für Gruben-Lkw befindet, zur Mitte Februar 2013 gekündigt und damit Stadtverwaltung, Rat und den Ortsteil Fraulautern alarmiert

 Die Lkw-Betriebsstraße vom Industriegebiet Fraulautern her gesehen. Foto: Hartmann Jenal

Die Lkw-Betriebsstraße vom Industriegebiet Fraulautern her gesehen. Foto: Hartmann Jenal

Saarlouis. Die Bundesanstalt für Immobilienaufgaben (BIMA) hat den Pachtvertrag mit em Bergbauunternehmen RAG über das Gelände, auf dem sich die provisorische Entlastungsstraße für Gruben-Lkw befindet, zur Mitte Februar 2013 gekündigt und damit Stadtverwaltung, Rat und den Ortsteil Fraulautern alarmiert. Denn falls die Kündigung wirksam wird, müssen die Gruben-Lkw wohl wieder auf öffentlichen Straßen und damit durch Fraulautern zur Autobahn A 8 fahren. 2005 war die Trasse von RAG und Stadt Saarlouis gebaut (und bezahlt) worden. Das ersparte Fraulautern rund 900 Lkw-Fahrten am Tag.Anlass der Kündigung war wohl das auf 30. Juni 2012 terminierte Ende des Kohleabbaus im Bergwerk in Ensdorf. Doch zur technischen Abwicklung werden die Lkw weiter rollen. Die Stadt bat nun um Rückstellung der BIMA-Kündigung, bis die Lkw nicht mehr fahren. "Ich gehe davon aus, dass das klappen wird", sagte Baubeigeordneter Manfred Heyer auf Anfrage.

Am gestrigen Donnerstag stand die Trasse mit einem Jamaika-Antrag auf der Tagesordnung des Stadtrates, ohne Abstimmungsbedarf, denn im Ausschuss war darüber diskutiert worden. CDU-Fraktionschef Tim Flasche: "Wir wollen die Verbindung über alle Fraktionsgrenzen hinweg erhalten." Man suche eine einvernehmliche Verhandlungslösung.

SPD-Fraktionschef Peter Demmer ergänzte: "Auch wenn wir dafür Geld in die Hand nehmen müssen."

OB Roland Henz unterstrich in der Ratssitzung außerdem, dass die Straße gebraucht werde, wenn nach dem Ende des Bergbaus das Gelände der Grube Duhamel für neue Zwecke erschlossen werde.

Indes stellen sich noch weitere Fragen. Das Trassen-Gelände gehört zu der Fläche, auf der sich ein Panzererprobungsgelände befindet. Sollte die BIMA es behalten zum Beispiel für eine weitere militärische Nutzung, dann wäre der Bau der regulären Umgehung Fraulauterns, des Ostrings, in Frage gestellt. Denn der soll im Wesentlichen der jetzigen Trasse der Lkw-Betriebsstraße folgen. Alternativen sind nicht zu erkennen.

Die Interessengemeinschaft Fraulauterner Bürger und Vereine befürchtet, dass der Stadtteil zusätzlich von Verkehr belastet wird, wenn Ende dieses Jahres die B 269 neu ganz fertig sein und die Klammer zwischen deutschem und französischem Autobahnnetz bilden wird. Das mache den Bau des Ostrings nun dringlich.

 Die Lkw-Betriebsstraße vom Industriegebiet Fraulautern her gesehen. Foto: Hartmann Jenal

Die Lkw-Betriebsstraße vom Industriegebiet Fraulautern her gesehen. Foto: Hartmann Jenal

Die Lkw-Trasse mit dem Status einer Privatstraße ist 1,45 Kilometer lang. Sie war im Juli 2006 nach Verhandlungen von OB Roland Henz fertiggestellt worden. Sie kostete eine Million Euro. Der Vertrag mit der RAG verpflichtet die Stadt auch zur Kostenbeteiligung bei einem möglichen Rückbau.

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