Maike Bettler setzt sich mit ganzem Herzen für Tansania ein Unermüdliches Engagement für die Massai

Wallerfangen · Maike Bettler hilft seit einem Jahr einem Dorf in Tansania. Dabei spielen sauberes Wasser, Schüler und Kühe eine wichtige Rolle.

 So berichtete die SZ über den Anfang von Maike Bettlers Verein „Namayani Africa“.

So berichtete die SZ über den Anfang von Maike Bettlers Verein „Namayani Africa“.

Foto: Johannes A. BOdwing

„Ich habe mich extra im Vorfeld nicht informiert, was da auf mich zukommt“, sagte Maike Bettler, Mitte 30 und aus Saarbrücken, vor rund einem Jahr in Wallerfangen. 2015 hatte sie ein Massai-Dorf im nordöstlichen Tansania besucht, 2017 gründete sie einen Verein, um den Menschen dort zu helfen. Der Verein trägt den Namen „Namayani Africa“. „Namayani bedeutet so viel wie Glück im Leben. Die Massai haben mich irgendwann einfach so genannt.“ Das habe sich ergeben, weil sie inzwischen nahezu regelmäßig dorthin fahre. Das Massai-Dorf Lesoit liegt im ländlichen Gemeindebezirk Lengatei. Von 2002 bis 2012 stieg die Einwohnerzahl dieses Bezirks um 5326 auf 12  776 Menschen, die Bevölkerungsdichte liegt bei rund 17 Einwohnern pro Quadratkilometer. Lesoit selbst hatte 2012 um die 2000 Einwohner und etwa 20  000 Kühe. „Wenn man auf die Toilette muss, ist man etliche Minuten mit der Taschenlampe unterwegs“, berichtete Bettler. Auch die Wasserstelle sei außerhalb des Dorfes, und die Trockenheit in dieser Steppenregion habe in den vergangenen Jahren zugenommen. Es gebe zwar ein Krankenhaus, aber der Arzt komme erst, wenn er gebraucht werde. Und die Kinder und Lehrer der Grundschule hätten keine Mahlzeiten mehr, weil kein Geld da sei.

Um das zu ändern, veranstaltete Bettler im August 2017 eine Wohltätigkeitsveranstaltung in Wallerfangen. Danach „konnten wir mit der Unterstützung einer warmen Mahlzeit an der Grundschule in Lesoit beginnen“, teilte Bettler nun mit. „Dieses Projekt läuft bis heute erfolgreich. Es sind zur Zeit etwa 400 Schüler.“ Für eine Massai-Familie kaufte sie jeweils drei Kühe, Ziegen und Schafe. Nach der Geburt von zwei Kälbern wachse die Kuhfamilie heran. „Die Massai sind Rinderhirten, und die Tiere sind ihr Bankkonto.“ Pro Tag gebe es nur eine Mahlzeit sowie die Milch der Tiere.

Erste Fortschritte vermeldete Bettler auch bei der Versorgung mit sauberem Wasser. „Wir haben herausgefunden, dass an einer Wasserstelle nahe des Dorfes die Möglichkeit besteht, zu bohren und einen 10  000 Liter Tank mit solarbetriebener Pumpe zu bauen.“ Der Transport von Maschinen und Materialien sei bis zum Massai-Dorf möglich. Helfer gebe es genügend, es fehlten Fachkräfte vor Ort. „Ich suche noch dringend nach Helfern, die mich bei der Planung und Umsetzung hier unterstützen können.“

Maike Bettler geht es nicht um Großprojekte, machte sie deutlich. Sie will helfen, die Lebensbedingungen zu verbessern. So kochen beispielsweise Frauen aus dem Dorf für die Mahlzeiten in der Grundschule. Dafür bekommen sie dann etwas Geld. Für den Fußballverein in Lengatei konnten mit Unterstützung des VfB Differten unter anderen Trikots, Bälle, Netze und Trainingskleidung beschafft werden. Der Erlös aus Schmuck, der hier verkauft werde, fließe zu 100 Prozent zurück zu den Massai-Familien und trage zum Lebensunterhalt bei.

Die Massai-Frauen hätten sie aus Dankbarkeit für die Hilfe gesegnet, berichtete Maike Bettler, „viele viele Kinder zu bekommen“. Im Oktober erwarte sie den ersten Nachwuchs. Auch deshalb sei ihre nächste Reise nach Tansania „leider erst nächstes Jahr geplant“.

Mittlerweile gibt es eine Internetseite zum Verein. Diese informiert über dessen einzelne Projekte.

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