Tausende schätzen das Echte

Schaffhausen. Ein Phänomen in Wadgassen ist das jährliche Brunnenfest im Ortsteil Schaffhausen. Ringsum haben sich Feste verabschiedet, die eigentlich ganz besonders in den Orten verwurzelt sein sollten - das macht ja den Unterschied etwa zur Saarlouiser Emmes aus

 Heiner Contes ist Gründungsvater des Schaffhauser Brunnenfestes. Es findet im Juni wieder statt. Fotos: Hartmann Jenal

Heiner Contes ist Gründungsvater des Schaffhauser Brunnenfestes. Es findet im Juni wieder statt. Fotos: Hartmann Jenal

 Kaum Durchkommen: Tausende beim Brunnenfest.

Kaum Durchkommen: Tausende beim Brunnenfest.

Schaffhausen. Ein Phänomen in Wadgassen ist das jährliche Brunnenfest im Ortsteil Schaffhausen. Ringsum haben sich Feste verabschiedet, die eigentlich ganz besonders in den Orten verwurzelt sein sollten - das macht ja den Unterschied etwa zur Saarlouiser Emmes aus. Aber das Chausseefeschd in Bous vergrößerte sich, bis es eingestellt wurde, in Wadgassen und in Hostenbach verschwanden die originären Dorffeste. Nur in Schaffhausen entwickelte und hielt sich das Brunnenfest. 6000, 8000, vielleicht mehr Besucher kommen am Fest-Wochenende, sagt Heiner Contes, der Vorsitzende der Interessengemeinschaft der örtlichen Vereine. Contes und sein Vorstandsteam stemmen seit 26 Jahren die Planung des Festes. Das heißt vor allem: Sie achten darauf, dass es beim Konzept bleibt, weil es sich bewährt hat. Das Konzept sagt, so berichtet der frühere VSE-Mann und frühere Ortsvorsteher Contes: "Die Stände stellen nur Schaffhauser Vereine auf. Es gibt keine Doppelung im Angebot. Also nicht drei Mal Schwenker und vier Mal Rostwurst. Sondern Abwechslung vom Schnitzel über Fisch bis zu den Feuerspießen der Feuerwehr. Ein Weinstand, an dem es auch Espresso gibt."Die Abwechslung freut das Publikum. Und die Vereine haben was davon, weil sie bei diesem Fest mal nicht in Konkurrenz zu gewerblichen Anbietern treten müssen. Contes: "Von Anfang an, seit 1985, war das Fest so gedacht, dass die örtlichen Vereine ihre Einnahmen aufbessern. Die meisten Schaffhauser Vereine erwirtschaften an diesem Wochenende das ganze Jahresbudget."Große Vereine sind der SSC, der Orchesterverein Schaffhausen, der Harmonikaverein. Sie bauen gleich mehrere Stände auf. Zuweilen verzahnt sich das Fest mit der alltäglichen Szene. Etwa, wenn ein örtlicher Italiener am Fest frische Pasta zubereitet. Oder wenn ein Florist (Contes: "Einfach so, ich kann nur staunen") eine üppige Dekoration stiftet und aufstellt. Mit 26 Vereinen fing es an, 14 sind es heute noch, aber der Besucherstrom wird eher größer als kleiner. Was gewiss auch am Beiprogramm liegt. Auf zwei Bühnen spielen zum Beispiel Bands. Eine der Bühnen gehört der Gemeinde, sie verleiht sie, sagt Contes, für Dorffeste kostenlos. Das nächste Fest ist am 26. und 27. Juni. Angesagt hat sich die Sängerin Maralena mit einer Flamenco-Show.

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