Nachfrage wird immer geringer

Wadgassen. Mittwochs, zwölf bis 14, donnerstags zehn bis zwölf Uhr - so stehen die Öffnungszeiten des Recyclingcenters Umweltbahnhof Wadgassen im Mitteilungsblatt der Gemeinde. Der Flohmarkt ist geschlossen, heißt es weiter, und "betriebsbedingt" würden nur noch Elektro- und Elektronik-Altgeräte der privaten Haushalte der Gemeinde Wadgassen angenommen

 Der Wadgasser Umwelt-Bahnhof - hier ein Archivbild - wird kaum noch genutzt. Foto: Engel & Seeber

Der Wadgasser Umwelt-Bahnhof - hier ein Archivbild - wird kaum noch genutzt. Foto: Engel & Seeber

Wadgassen. Mittwochs, zwölf bis 14, donnerstags zehn bis zwölf Uhr - so stehen die Öffnungszeiten des Recyclingcenters Umweltbahnhof Wadgassen im Mitteilungsblatt der Gemeinde. Der Flohmarkt ist geschlossen, heißt es weiter, und "betriebsbedingt" würden nur noch Elektro- und Elektronik-Altgeräte der privaten Haushalte der Gemeinde Wadgassen angenommen."Elektroschrott ist das einzige, das wirklich gefragt wird", begründet Wadgassen Bürgermeister Harald Braun diesen Schritt. Die Entsorgungswege hätten sich "entscheidend geändert". Es gebe kaum noch Frequenz im Umweltbahnhof, deshalb sei es an der Zeit gewesen, die Öffnungszeiten an die Nachfrage anzupassen.Die Zeit des einst preisgekrönten, vielfach nachgeahmten Modellprojekts Umweltbahnhof sind laut Braun vorbei. Lediglich für einen kaum besuchten Trödelmarkt daran festzuhalten, sei unsinnig. Er plant nun auf dem Areal Container für besagte Altgeräte aufzustellen. "Wenn es so weit ist, werden wir sicherlich die Öffnungszeiten wieder erweitern", sagt Braun, "und dann werden wir sehen, wie viel Bedarf besteht."Abgesehen davon, dass bei ihm keine Protestwelle angelandet ist, glaubt der Bürgermeister nicht, dass die Wadgasser dem Umweltbahnhof viele Tränen nachweinen werden. Braun: "Das Projekt hatte seine Ausstrahlung und seine Zeit, aber das ist nun vorbei." Meinung

Mal wieder wie bei Tante Emma

Von SZ-RedakteurMathias Winters Nachdem über Jahre zu wenig Leute hingegangen sind, um die Existenz zu sichern, kommt es zur Schließung. Und auf einmal klagen darüber mehr Menschen, als als Kunden erforderlich gewesen wären. Bahnhöfe, Postdienststellen und vor allem Tante-Emma-Läden: (Die) Geschichte wiederholt sich.Nun also der preisgekrönte Umweltbahnhof Wadgassen. Kaum vorstellbar, dass die Kunden das Ende diesmal offen halten. Plötzlicher Massenandrang steht nicht zu erwarten. Was da geweint wird, sind überwiegend Krokodilstränen.

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