Stadt will notfalls vor Gericht

Lebach. Die Firma Natenco plant, auf dem Hoxberg insgesamt neun Windräder zu errichten. Diese sollen auf Gemarkungen der Gemeinde Saarwellingen und Nalbach errichtet werden. Die Stadt Lebach muss hierzu wegen der Zuwegung gefragt werden, da Versorgungsleitungen und Zufahrten auf ihrem Gebiet erfolgen sollen

Lebach. Die Firma Natenco plant, auf dem Hoxberg insgesamt neun Windräder zu errichten. Diese sollen auf Gemarkungen der Gemeinde Saarwellingen und Nalbach errichtet werden. Die Stadt Lebach muss hierzu wegen der Zuwegung gefragt werden, da Versorgungsleitungen und Zufahrten auf ihrem Gebiet erfolgen sollen. Mit einer Höhe von insgesamt 150 Metern (wir berichteten) würden die Windräder zu den höchsten im Saarland zählen. Einstimmig sprach sich der Stadtrat Lebach gegen den Windpark aus. Dem vorausgegangen waren Beratungen im Ortsrat Knorscheid und im Bau- und Planungsausschuss. In der Stellungnahme heißt es: Der Stadtrat verwehrt der Firma Natenco, Niederlassung Saar-Lor-Lux, die Zuwegung und Einspeisung über das Stadtgebiet von Lebach. Zweitens: Der Stadtrat beauftragt die Verwaltung beim Ministerium für Umwelt ein Zielabweichungsverfahren (eine Möglichkeit, aus dem Plan herauszukommen, wird selten angewandt und selten akzeptiert, Anm. d. Red.) für das Vorranggebiet Hoxberg zu beantragen in der Abschicht, dieses Windvorranggebiet aus dem Landesentwicklungsplan Umwelt herauszunehmen. Drittens: Im Falle einer Genehmigung des Windparks wird die Stadt im Rahmen ihrer Möglichkeiten rechtlich gegen die Genehmigung vorgehen. Persönliche Interessen betroffener Bürger könnten durch die Stadt nicht per Rechtsbeistand unterstützt werden, so der Stadtrat. Dem Beschluss war eine ausführliche Stellungnahme des Ortsrates Knorscheid vorausgegangen. Darin heißt es, dass durch die geplanten Windräder der Stadtteil Hoxberg regelrecht eingekreist würde. Weiterhin heißt es darin, dass der Windpark die Akzeptanz des geplanten Rundwanderwegs Hoxberg einschränken würde, auch die Brutstätten des Roten Milan und der Fledermäuse (Großes Mausohr) seien gefährdet. Zudem sei die Lebens- und Wohnqualität der Bevölkerung auf dem Hoxberg seit vielen Jahren durch die Motocrossbahn, die beiden Funktürme und die bergbaubedingte Erderschütterungen beeinträchtigt. Meinung

Verschon' mein Haus...

Von SZ-RedakteurinMonika Kühn Lebacher Wind - der ist im ganzen Land bekannt. Doch dieser Wind sorgt nicht für die Energie, mit der man heizen kann. Das muss schon ein bisschen mehr sein als warme Luft. Doch Scherz beiseite. In der Stadt Lebach ist kein Windvorranggebiet ausgewiesen. Doch wird dieses umgesetzt, wird Lebach von Windrädern eingekreist werden. Da sind die geplanten auf dem Hoxberg. Die Standplätze liegen aber auf Boden der Gemeinden Saarwellingen und Nalbach. Ebenso ist es mit den geplanten Windrädern zwischen Gresaubach und Schmelz, Schmelzer Bann, aber dicht an Gresaubach. Auch Eppelborn plant Windräder Richtung Lebach. Effizienz und Notwendigkeit - das ist wiederum eine andere Angelegenheit, die an anderer Stelle diskutiert werden muss. Allerdings: Die Standortwahl kommt dem Sankt-Florians-Prinzip schon ziemlich nahe: Verschon' mein Haus, zünd' andere an.

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