Saarwellingen. Die Gemeinde Saarwellingen hat "erhebliche Bedenken" gegen einen Bebauungsplan für ein reines Wohngebiet, den die Stadt Lebach im Ortsteil Hoxberg aufstellen will. Wegen der vorgeschriebenen Abstimmung mit den Nachbargemeinden hat sich am Freitag der Gemeinderat Saarwellingen damit befasst. Mehrheitlich - gegen die Stimmen der FWG - wurden die Pläne Lebachs abgelehnt.Viele Chancen ungenutztDer Zusammenhang mit dem geplanten "Windenergiepark Saarwellingen" ebenfalls auf dem Hoxberg, aber auf Saarwellinger Bann in wenigen hundert Metern Entfernung von der bestehenden und der neu geplanten Wohnbebauung Hoxberg ist offensichtlich. Bürgermeister Michael Philippi befand, die Stadt Lebach hätte ihre Bedenken geltend machen müssen, als der Landesentwicklungsplan Umwelt und der Flächennutzungsplan Saarwellingen im Verfahren waren. "Es gab mehrere Chancen, die nicht genutzt wurden", sagte Philippi. "Jetzt versuchen sie es durch die Hintertür", kommentierte der SPD-Fraktionsvorsitzende Stefan Weirich die Lebacher Pläne. Der CDU-Fraktionsvorsitzende Armin Weisgerber betonte, dass es mehrere öffentliche Sitzungen wegen des Windparks gegeben habe, jetzt versuche die Stadt Lebach in einer Art "Torschlusspanik" noch dagegen vorzugehen. "Wir sind für den Windpark", erklärte Patrick Müller (Grüne). Der FWG-Fraktionssprecher Rainer Altmeyer erneuerte hingegen, die Effizienz der geplanten Windräder bezweifelnd, die Vorbehalte seiner Fraktion gegen den Windpark.Mehrheitlich folgte der Rat der Argumentation der Verwaltung. In der Beschlussvorlage wurde das Lebacher Bauleitplanverfahren als "Verhinderungsverfahren" gegen den Windpark bezeichnet. Der Windpark müsse nämlich "die Wohnruhe der Nachbargrundstücke" wahren. Ein "reines Wohngebiet" könnte dies erschweren oder sogar unmöglich machen.Im Übrigen sei der neue Bebauungsplan eines reinen Wohngebietes im Ortsteil Hoxberg "planungsrechtlich fehlerhaft", heißt es in der Beschlussvorlage. Ganz in der Nähe befänden sich eine Motocross-Anlage und Stallungen mit Pferdehaltung. Außerdem fehlten in dem Planentwurf notwendige Aussagen über den Artenschutz und Prüfungen gemäß Umweltschadensgesetz.