Saarwellingen will Zentrum attraktiv halten

Saarwellingen · Menschen und Geschäfte im Zentrum halten. Dafür wertet Saarwellingen das innerörtliche Lebensumfeld weiter auf. Den Rahmen dafür bildet seit 2013 ein städtebauliches Förderprogramm.

 Ein Beispiel des Saarwellinger privaten Modernisierungskonzeptes für ein attraktiveres Ortszentrum ist diese Fassadengestaltung in der Bahnhofstraße. Fotos: Johannes A. Bodwing

Ein Beispiel des Saarwellinger privaten Modernisierungskonzeptes für ein attraktiveres Ortszentrum ist diese Fassadengestaltung in der Bahnhofstraße. Fotos: Johannes A. Bodwing

 Der Blumenladen in der Bahnhofstraße wurde im Rahmen des Saarwellinger Modernisierungskonzeptes aufgewertet.

Der Blumenladen in der Bahnhofstraße wurde im Rahmen des Saarwellinger Modernisierungskonzeptes aufgewertet.

"Was können wir tun, damit die Ortsmitte auch Ortsmitte bleibt?" Das sei der Ansatz für umfassende Maßnahmen im Zentrum Saarwellingens, erläuterte Bürgermeister Michael Philippi kürzlich in einem Pressegespräch. Es gehe um einen rund 30 Hektar großen Bereich mit um die 2500 Einwohner. "Die Schwerpunkte liegen auf der Bahnhofstraße, dem Schlossplatz und der Vorstadtstraße", ergänzte der im Zentrumsbüro tätige Kommunalentwickler Franz-Josef Kempf. Über viele Jahre hinweg sei die Nahversorgung ausgedünnt. Die Zahl der Leerstände im privaten und gewerblichen Bereich hingegen hätten zugenommen. Um dieser Entwicklung entgegen zu wirken, verabschiedete der Gemeinderat Ende 2013 eine Richtlinie zur Förderung privater Modernisierungsmaßnahmen .

Ziel ist es, das Saarwellinger Zentrum für Wohnen, Gewerbe und Dienstleistungen attraktiv zu halten. Dafür erfasst Kempf zusammen mit dem Ingenieur und Architekten Thomas Dillinger Leerstände, berät Bürger zu Sanierungsfragen und hilft bei Anträgen für Fördermittel . "Es geht auch um einen altersgerechten Umbau", sagte Dillinger. Beispielsweise durch Anpassung von Bädern und Treppen oder eine Verkleinerung vielleicht zu groß gewordener Wohnungen . Denn immer mehr Menschen lebten im Alter allein. Dann ließen sich vielleicht aus 100 Quadratmetern auch mal zwei kleinere Wohnungen machen. Oftmals werde eine Maßnahme komplexer, als vom Bauherrn angedacht. Wer zum Beispiel die Heizung erneuern möchte, für den könne es sinnvoll sein, zusätzlich Dämmung oder besser isolierte Fenster einzubinden. "Daraus machen wir dann ein Gesamtkonzept", bei dem man die Leute auch begleite, so die beiden Planer.

40 Projekte seien derzeit in der Bearbeitung, sagte Kempf zum Modernisierungsprojekt. "Die ersten sind abgewickelt, andere noch in der Umsetzung oder Planungsphase." Das Investitionsvolumen für die 40 Projekte liege inklusive Fördermittel bei derzeit etwa 700 000 Euro. Den Rahmen bilde eine langjährige städtebauliche Förderung. Die könne letztlich ein privates Investitionsvolumen von etwa zwei Millionen Euro entfalten. Hinzu kämen rund 500 000 Euro Fördermittel , zu denen Land, Bund und Gemeinde je ein Drittel betrügen. Eine Voraussetzung sei, dass die einzelnen Maßnahmen zum Ortscharakter passten. Das spiele vor allem bei Materialien und Farbe der Fassadengestaltung eine Rolle.

Einen positiven Effekt habe die Sanierung Bahnhofstraße gehabt, berichtete Kempf. Danach "sind Anwohner gekommen und sagten, ihr habt die Bahnhofstraße so schön gemacht, wir wollen jetzt unsere Fassade machen". Diese Entwicklung soll sich am Schlossplatz fortsetzen. Dazu laufen derzeit Vorarbeiten für die Neugestaltung. Als weiteres Element zur Aufwertung des Saarwellinger Zentrums gilt das geplante Einkaufszentrum Breitwies.

Informationen und Beratung hält das Zentrumsbüro in der Engelstraße 22 bereit. Jeweils Mittwoch, 17 bis 19 Uhr, sowie Freitag, 16 bis 18 Uhr, oder nach Vereinbarung unter Telefon (0 68 38) 5 15 70 06.

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