Zu zehnt in die Pedale tretenWer hat die meisten Farben im Garten?

Nalbach. Wer zu zehnt eine Fahrradtour machen möchte, benötigt dafür nicht unbedingt zehn Fahrräder. Jörg Reuter aus Nalbach genügt dazu sogar ein einziges. Zehn Sättel hat sein Fahrrad und ist damit das Fahrrad mit den meisten Sätteln im Kreis Saarlouis.Über 9,50 Meter lang und knapp 250 Kilogramm schwer ist das Gefährt. Gekauft hat Reuter es vor zehn Jahren auf Ebay, für 1000 Euro

 Jörg Reuter (vorne) kann die ganze Nachbarschaft auf seinem Rad mitnehmen. Foto: Jenny Kallenbrunnen

Jörg Reuter (vorne) kann die ganze Nachbarschaft auf seinem Rad mitnehmen. Foto: Jenny Kallenbrunnen

Nalbach. Wer zu zehnt eine Fahrradtour machen möchte, benötigt dafür nicht unbedingt zehn Fahrräder. Jörg Reuter aus Nalbach genügt dazu sogar ein einziges. Zehn Sättel hat sein Fahrrad und ist damit das Fahrrad mit den meisten Sätteln im Kreis Saarlouis.

Über 9,50 Meter lang und knapp 250 Kilogramm schwer ist das Gefährt. Gekauft hat Reuter es vor zehn Jahren auf Ebay, für 1000 Euro. "Der erste Besitzer hat es ganz offensichtlich selbst gebaut", sagt Reuter, zusammengepuzzelt aus den Einzelteilen mehrerer verschiedener Fahrzeuge: ein Lenker am Vorderplatz aus einem alten Auto, zehn Sättel und neun Fahrradlenker als Haltegriffe und acht Moped-Reifen als Räder. Dazu für jedes Rad offenbar selbst gebaute Schutzbleche und der selbst verschweißte Rahmen aus Stahl. Außerdem hat jeder Platz auf dem Rad noch seinen eigenen Halter für einen Sonnen- oder Regenschirm, je nach Wetterlage eben.

Lenken und bremsen kann auf dem Rad ausschließlich der Vordermann, die anderen Mitfahrer sind nur dafür zuständig, kräftig in die Pedale zu treten. "Da darf sich dann aber keiner mal zwischendurch ausruhen und die Füße hochlegen - die anderen würden es dann kaum mehr alleine schaffen, das Rad zu bewegen!"

Trotzdem beladen die Männer das Rad auf ihren Touren noch kräftig. "Das Rad ist besonders für Vatertag geeignet!", sagt Reuter. Statt eines Gepäckträgers sind insgesamt vier flache, frisbeeförmige Metallschalen zwischen den Sätteln angebracht. "Da stehen dann immer unsere Bierkästen drauf!" Bis jetzt waren Reuter und seine Freunde maximal zu siebt unterwegs.

Ein- bis zweimal im Jahr holt er das blaue Riesenrad aus der Garage und schraubt es zusammen. "Für Fastnachtsumzüge ist es natürlich auch toll", sagt er. Die drei Einzelteile werden mit Haken und Schrauben zusammengesetzt, die Verbindungen dienen auch als Gelenke. "Im Straßenverkehr kann man damit natürlich nicht fahren", sagt Reuter. Auch für Berge oder hügelige Strecken ist das Rad nicht geeignet. "Das wäre gar nicht zu machen, da es so ein hohes Eigengewicht und ja überhaupt keine Gangschaltung hat", erklärt er. Am liebsten fährt der 60-Jährige mit seinen Freunden an der Saar entlang oder auf ebenen Fahrradwegen.

Wenn sie auf ihren Touren an Fremden vorbeiradeln, hören sie immer nur eine Frage: "Darf ich mitfahren?" Wenn noch ein Sattel frei ist, ist das für die Truppe kein Problem.

Die Achsen des Fahrrads sind etwa 80 Zentimeter breit. "Mit nur einer Spur ließe sich so ein langes und schweres Teil gar nicht fahren, es würde augenblicklich umkippen", sagt Reuter. Seit über 20 Jahren ist Reuter begeisterter Sportradler. So etwas wie sein Rad hat er bisher noch nie irgendwo anders gesehen.

Neben dem Zehn-Mann-Rad hat Reuter auch noch andere ungewöhnliche Räder, darunter ein Tandem, ein Tridem und zwei Liegedreiräder, die sich ebenfalls aneinanderkoppeln lassen.Kreis Saarlouis. Die Saarbrücker Zeitung sucht alle 14 Tage außergewöhnliche Rekordhalter. In unserer Serie "Kreisrekord" stellen wir ausgefallene Höchstmarken aus dem ganzen Landkreis Saarlouis vor. Für den nächsten Serienteil fragen wir: Wer hat die meisten Farben in seinem Garten? Meldeschluss ist am Sonntag, 28. April. Den Gewinner stellen wir in der darauffolgenden Woche vor. Sie erreichen uns über Post, per E-Mail und per Telefon. red

Adresse: Saarbrücker Zeitung, Redaktion Saarlouis, Adlerstraße 3, 66740 Saarlouis, Telefon (0 68 31) 9 49 84 50, Fax (0 68 31) 9 49 84 59 oder per E-Mail: redsls@sz-sb.de.

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