„Nachhaltigkeit ist für uns Kommunen kein Neuland“

Saarlouis · Nach dem Land sollen auch Städte und Gemeinden Nachhaltigkeitsstrategien entwickeln. Hilfe erhalten sie durch ein Projekt des Umweltministeriums.

 Die Förderung des Radverkehrs schont die Umwelt. Foto: dpa

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Der Völklinger Oberbürgermeister Klaus Lorig (CDU) brachte es auf den Punkt, warum Kommunen ein Nachhaltigkeitskonzept brauchen: "Wir sind heute verantwortlich für das, was in Zukunft passiert", sagte Lorig, der auch Präsident des Saarländischen Städte- und Gemeindetages ist, gestern bei der Veranstaltung des Umweltministeriums "Nachhaltige Kommunen im Saarland". "Nachhaltigkeit ist für uns Kommunen kein Neuland, sondern eine zentrale Frage", betonte er. "Aber wir brauchen Impulse, von denen wir lernen können." Vielerorts fehlten eine Strategie und ein Nachhaltigkeitsmanagement.

Umweltstaatssekretär Roland Krämer (SPD) stellte Hilfe in Aussicht. Der Landtag habe im Januar die saarländische Nachhaltigkeitsstrategie verabschiedet und ökonomische, ökologische und soziale Leitplanken für die Landespolitik gesetzt. Nun müsse die Nachhaltigkeit auf kommunaler Ebene etabliert werden. So soll im späten Frühjahr das Projekt mit dem Arbeitstitel "Nachhaltige Kommunen im Saarland" starten, für das sich Kommunen bewerben können. "Die ausgewählten Kommunen werden von einem externen Projektträger beraten mit dem Ziel, eine eigene Nachhaltigkeitsstrategie zu erarbeiten", erklärte er.

Das Thema nachhaltige Mobilität sei für Saarbrücken zentral, erklärte der Saarbrücker Umweltdezernent Thomas Brück: "Wir brauchen mehr Radwege, sonst ersticken wir im Verkehr." Kommunen seien interessiert an nachhaltiger Beschaffung, doch seien die fair gehandelten Waren teurer. "Da sagt die Kommunalaufsicht: Das kriegt ihr auch billiger", nannte Brück eine Hürde. Es brauche Unterstützung vom Land. Krämer entgegnete, Nachhaltigkeit betreffe auch die Finanzen: "Das Problem ist, dass hier große Lasten für spätere Generationen aufgebaut werden." Die Eppelborner Bürgermeisterin Birgit Müller-Closset (SPD) fand: "Faire, nachhaltige Beschaffung muss nicht teurer sein." Vielmehr müsse es eine bessere Vernetzung der Kommunen geben, etwa in Form von einer Beschaffungsdatenbank.

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