Leserbrief zum Thema Verkehrsprobleme

Saarlouis · Mehr Schutz vor Lärm und Schmutz

 Verkehr an der neuen Welt Saarlouis. Foto: Jenal

Verkehr an der neuen Welt Saarlouis. Foto: Jenal

Foto: Jenal

Zum Artikel "Vier Spuren, Ampeln, zwei neue Äste zur A 620", SZ vom 1. März

Meine Frau und ich sind Eigentümer einer selbstgenutzten Wohnung im Wohnpark Soutyhof und haben den Bericht mit Erschrecken gelesen. Die Planung, die für die Aus- und Auffahrt in der Metzer Straße letzten Endes darin besteht, den Verkehr noch dichter an die Wohnhäuser heranzubringen, ist etwas, was seit Jahren durch die Köpfe geistert, wozu sich eine "andere Lösung noch nicht aufgetan hat", und die jetzt in Verbindung mit der Brückensanierung noch einmal als Gesamtpaket präsentiert wird. Eine Lösung tut sich auch nicht einfach auf, sondern muss von den Verantwortlichen erdacht werden wollen.

Wir sind bereits jetzt im Winkel zwischen Autobahn und Metzer Straße im Übermaß durch Verkehrslärm - und -schmutz belastet und können dieser Planung, die zu einer weiteren Verschlechterung unserer Lebensqualität und einer Zunahme an Gesundheitsbelastungen führen wird, auf keinen Fall zustimmen. Das Motto der Planer scheint, kurz gefasst, zu sein: Die Anwohner haben sowieso schon den Schaden davon, ein wenig mehr fällt sicher nicht ins Gewicht.

Ich habe als Autofahrer jahrelang die Ausfahrt aus Richtung Luxemburg kommend zu den typischen Zeiten dichten Berufsverkehrs benutzt und bin nie in die Verlegenheit gekommen, auf der befahrenen Autobahn stehen bleiben zu müssen, hätte dies auch im eigenen Interesse auf der Standspur getan. Wer diese Situation erleben will, kann sich einmal die Ausfahrt aus Richtung Saarbrücken an der Fürstenhausener Brücke ansehen.

Seit einigen Jahren pendle ich jeden Nachmittag aus Saarbrücken kommend als Linksabbieger in Richtung Beaumarais hinein. Auch hier habe ich nie einen Rückstau bis auf die Autobahn erlebt und die Lösung der "holländischen Rampe" funktioniert zuverlässig, wenn jeder beteiligte Fahrer weiß, wie er sich verhalten soll, und ein wenig zum Nachgeben bereit ist.

Insgesamt erscheint aus meiner Erfahrung heraus die Situation nicht so kritisch, wie sie dargestellt wird.

Die täglich mehrstündigen Staus in der Metzer und Wallerfanger Straße sind das Ergebnis zunehmenden Individual- und Lkw-Verkehrs auch außerhalb der Autobahn. Ich wünsche den Planern und Entscheidern bei allem, was sie unternehmen wollen, mehr Fantasie. Das Aufwärmen von Ideen von gestern kann nicht der einzige gangbare Weg sein. Und den Anwohnern im Soutyhof und längs der belasteten Straßen wünsche ich mehr Ruhe vor Verkehrslärm , mehr Schutz vor Schadstoffbelastung, und so mehr Lebensqualität , was sich in der Wertbeständigkeit der eigenen Immobilie ausdrücken wird.

Dietmar Schneider, Saarlouis

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