Frauenlauf Laufen, Spaß haben und dazu noch Gutes tun

Saarlouis · Beim 5. Saarlouiser Frauenlauf dominierte der Spaßfaktor – Martina Schumacher wiederholte ihren Vorjahressieg und sorgte für das sportliche Glanzlicht.

 Vorfreude auf den 5. Frauenlauf SaarLorLux an der Startlinie.

Vorfreude auf den 5. Frauenlauf SaarLorLux an der Startlinie.

Foto: Axel Künkeler

Das erste kleine Jubiläum des 5. Saarlouiser Frauenlaufes haben weit über 1.000 Teilnehmerinnen mit Bravour gemeistert. Auf der verkürzten Strecke über sechs Kilometer sorgte Martina Schumacher bei ihrem zweiten Sieg in Folge für das sportliche Glanzlicht. Für das Gros der Frauen stand jedoch der Spaßfaktor im Vordergrund. Gelaufen wurde zudem wieder für einen guten Zweck. Der Erlös kam dem Zonta Club Saarlouis zugute.

Pünktlich um 18 Uhr erfolgte am Kaiser-Friedrich-Ring direkt hinter dem Kleinen Markt der Startschuss für den 5. Saarlouiser Frauenlauf durch den CDU-Landtagsabgeordneten Raphael Schäfer. Früher selbst ein erfolgreicher Leichtathlet, wünschte er den Läuferinnen „viel Spaß auf dieser wunderschönen Strecke“. Die Wege am Saaraltarm entlang nutze er selbst zwei, dreimal die Woche als Trainingsstrecke. Vom Start über den für den Autoverkehr gesperrten Hohenzollern-Ring ging es bereits nach einem knappen Kilometer am Max-Planck-Gymnasium an den Saaraltarm.

Angefeuert von einer Trommler-Gruppe machte sich die vielköpfige, bunte Läuferinnenschar auf den landschaftlich reizvollen Teil der Laufstrecke. Schon hier lag die Vorjahres-Siegerin Martina Schumacher mit deutlichem Abstand vor ihrer Konkurrenz. Auf dem Weg zur Mündung des Altarms in die Saar und wieder zurück hatte sie nur das Führungsrad neben sich. Zeit genug „für ein paar nette Gespräche“ mit dem Radfahrer und Muße, die idyllische Laufstrecke zu genießen.

Die führte auf dem Rückweg weiter durch die Pavillon- und Adlerstraße zum Großen Markt, vorbei an der Ludwigskirche zur Zielgeraden in der Französischen Straße. Die Schleife durch die Altstadt wurde gegenüber den Vorjahren herausgenommen, wodurch sich die Strecke von sieben auf sechs Kilometer verkürzte. In der Französischen Straße feuerten die zahlreichen Zuschauer die Läuferinnen lautstark an. „Der Zieleinlauf hat was“, sagt Martina Schumacher, „die Stimmung hier ist immer klasse.“

Nach ihrem souveränen Sieg 2016 ist ihr auch in diesem Jahr der Erfolg sicher. Nur knapp 22 Minuten braucht sie für die sechs Kilometer ins Ziel am Kleinen Markt, wird erneut Gesamt-Siegerin und schnellste Frau in der Altersklasse „40 und älter“. Martina Schumacher, die 2016 in Australien Vize-Weltmeisterin in der W40 über 5.000 und 10.000 Meter wurde und Bronze über 1.500 Meter gewann, ist die einzige saarländische Top-Athletin am Start. Die amtierende Deutsche W40-Meisterin über 1.500 und 5.000 Meter, die für den LC Rehlingen startet, trägt diesmal das Trikot des Zonta Clubs Saarlouis. Für den gewinnt sie zusammen mit Gabriele Célette auch noch die Team-Wertung.

In der Einzel-Konkurrenz dauert es fast genau zwei Minuten bis nach Martina Schumacher die zweite Frau das Ziel erreicht. Tina Mrochen von der Laufschule Saar-Pfalz gewinnt zudem die Altersklasse U40 (bis 39 Jahre). Es folgen Esther Blum-Jung (2. Ü40) und die 13-jährige Annika Zimmerer (2. U40) auf den Plätzen drei und vier. Von 12 bis 80 Jahren, von jungen Mädels bis zu reiferen Frauen, reicht das Altersspektrum. Als älteste Teilnehmerin ist die 79-jährige Ilse Lutz von den Bisttal-Runners dabei. Unter den mehr als 120 Walkerinnen erreicht sie nach 48:27 Minuten einen beachtlichen 19. Rang, wird sogar Zwölfte in der Ü40. Dazu kommen 937 Läuferinnen, die in den Ergebnislisten stehen. Insgesamt also 1.059 Finisher, die in der Zeitwertung erfasst sind. Weitere nutzen die Möglichkeit, ohne Zeit- und Wettkampf-Stress den Frauenlauf zu absolvieren. Mit 1.470 Frauen in den Teilnehmerlisten schrammt der diesjährige Saarlouiser Frauenlauf nur knapp an der angepeilten 1.500er Marke vorbei.

Darunter sind Läuferinnen und Walkerinnen aus dem gesamten Saarland, aber auch Lauftreffs wie Spiridon Hochwald aus Trier. Sie kommen schon seit Jahren von der Mosel an die Saar, „weil beim Frauenlauf immer eine super Stimmung herrscht“, betont Sabrina Hornetz. Viel Spaß haben auch die Schwestern vom Seniorenheim der „Barmherzigen Brüder“ Rilchingen-Hanweiler. Mit ihnen läuft auch Lothar als einziger Mann beim Frauenlauf mit. Er darf „dank einer Hormonumstellung“ als „Lolita“ starten. Besonders viele Frauen gehen mit ihren kleinen Kindern an den Start, entweder im Buggy vorneweg oder im Tragesack.

 Vorjahressiegerin Martina Schumacher galt schon vor dem Start als erneute Favoritin - und liegt auf der Laufstrecke weit vor der Konkurrenz.

Vorjahressiegerin Martina Schumacher galt schon vor dem Start als erneute Favoritin - und liegt auf der Laufstrecke weit vor der Konkurrenz.

Foto: Axel Künkeler

Gleich zehn Trage-Mamas aus dem gesamten Saarland, die sich über Facebook kennengelernt haben, sind erstmals gemeinsam bei einer Laufveranstaltung, „aber immer wieder gerne“, weil es beim 5. Saarlouiser Frauenlauf so viel Spaß gemacht hat. Den haben die Frauen denn auch beim Rahmenprogramm, das vom Warm-Up vor dem Start bis zur Live-Band „Tonsport“ reicht. Zufrieden sind am Ende auch Veranstalter Ralf Niedermeier sowie Alfred Sieger vom Vorstand des LAC Saarlouis. „Gut gelaufen, an sich wie immer“, sagt der langjährige, frühere LAC-Vorsitzende. Mit 25 Helfern bei der Kleideraufbewahrung und als Streckenposten hat der 120 Mitglieder zählende Leichtathletik-Verein, der gerade erst vor zwei Wochen den eigenen Altstadtlauf veranstaltete, erneut für einen reibungslosen Ablauf gesorgt.

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