Es knallte, zischte und Rauch stieg aus etlichen elektrischen Geräten im Babyfachmarkt Baby One in Lisdorf . Im Minutentakt fielen dort am Montagnachmittag Kassen und Computer auf diese Art aus, Belüftungssystem, Heizung, Schiebetür und Lichtanlage funktionierten nicht mehr, Kunden und Personal waren verängstigt, sodass nichts anderes übrig blieb, als den Laden zu evakuieren. "Natürlich geht in einem solchen Fall die Sicherheit der Menschen vor, sodass umgehend geräumt wurde", sagt Dirk Johannes, Geschäftsführer und Inhaber von Baby One in Lisdorf .

Das Problem sollte sich aber noch verschlimmern, denn obwohl Spezialfirmen und Haustechniker sich sofort auf die Suche nach der Ursache machten, blieb diese bis Mittwochnachmittag ohne Ergebnis.

"Ohne die Hilfe von Herrn Reinert und seinem Team von den Stadtwerken hätten wir vermutlich noch immer geschlossen. Wir sind ihnen sehr, sehr dankbar, denn eigentlich fällt das nicht in deren Zuständigkeitsbereich", sagt Dirk Johannes.

Herr Reinert, das ist Hans Peter Reinert, Leiter der Stromversorgung der Saarlouiser Stadtwerke . "Stimmt", sagt dieser, "wir sind zwar nicht zuständig, aber dennoch haben wir gerne geholfen." Innerhalb von drei Stunden hatten er und sein Team den Fehler dann am Mittwoch ausgemacht: ein "Wackler" in der so genannten Nullleitung der hausinternen Stromversorgung . Der habe dafür gesorgt, dass zum Teil mehr Strom in einzelne Leitungen floss, als die vorgesehenen 230 Volt, und die Endgeräte dadurch zerstört wurden. "Ein solcher Fehler ist sehr selten. Ich habe das in 20 Jahren nur drei Mal erlebt", sagt Hans Peter Reinert. Ob der Defekt auf einen Materialfehler oder einen Fehler bei der Montage zurückgeht, werden Gutachter klären.

Nach erster Schätzung belaufe sich der Schaden auf 150 000 Euro, sagt Dirk Johannes. Baby One ist seit Donnerstag wieder geöffnet. "Als Entschädigung erhalten unsere Kunden einen Zehn-Euro-Gutschein auf den Einkauf", sagt Johannes.