Arbeitsmarkt Februar Arbeitsmarkt im Februar lässt fragen

Kreis Saarlouis · Die Gesamtzahl Arbeitsloser im Kreis ist im Februar gesunken. Der nähere Blick zeigt aber keine einheitliche Tendenz.

 Auch bei der Agentur für Arbeit beobachten Fachleute die wirtschaftliche Entwicklung in Deutschland.

Auch bei der Agentur für Arbeit beobachten Fachleute die wirtschaftliche Entwicklung in Deutschland.

Foto: dpa/Arne Dedert

Politik und Wirtschaft fürchten, die wirtschaftliche Blüte der vergangenen Jahre in Deutschland könnte allmählich enden. Darauf schauen auch die Agenturen für Arbeit. „Aktuell überwiegen am Arbeitsmarkt noch die positiven Vorzeichen“, beobachtet Jürgen Haßdenteufel, Vorsitzender der Geschäftsführung der Agentur für Arbeit im Saarland.

„Die Frage wird sein, ob sich die seit langem anhaltende sehr gute Entwicklung am Arbeitsmarkt fortsetzt.“ Denn, so sagt er zum Monatsbericht Februar für den Kreis Saarlouis: „Eine zurückgehende Zahl von Arbeitsstellen, die von der Arbeitsagentur akquiriert werden konnte, und ein nur unterdurchschnittlicher Anstieg der sozialversicherungspflichtigen Arbeitsplätze landesweit lassen nun aber aufmerksam auf die kommenden Monate schauen.“

Tendenz im Februar: Die Zahl der arbeitslosen Menschen im Kreis sank leicht gegenüber dem Januar, stieg aber erkennbar im Vergleich zum Februar 2018. Nur in einzelnen Gruppen vor allem in der Zuständigkeit des Jobcenters sank die Zahl der Betroffenen. Unterm Strich sank deswegen die Zahl der Arbeitslosen im Vorjahresvergleich: 5132 Frauen und Männer waren im Februar 2019 im Landkreis Saarlouis arbeitslos gemeldet, 176 weniger als im Januar. Die Arbeitslosenquote lag bei 4,9 Prozent, 0,2 Prozentpunkte unter dem Wert des Vormonats. Die Nachfrage nach Arbeitskräften ist im Februar gegenüber Januar deutlich gestiegen, gegenüber dem Vorjahresmonat aber um rund 14,5 Prozent gefallen.

Im Einzelnen: Bei der Agentur für Arbeit ist die Zahl der Arbeitslosen im Februar um 42 auf 2168 zurückgegangen, 92 mehr als vor einem Jahr. Bei den Jüngeren unter 25 Jahren stieg die Arbeitslosigkeit um 17 auf 262 im Vergleich zum Vormonat. Gegenüber dem Vorjahr hat sich die Zahl um 15 erhöht. In der Gruppe 50plus waren 890 Personen arbeitslos gemeldet, 22 weniger als im Januar und 16 mehr als vor einem Jahr.

Beim Jobcenter im Landkreis Saarlouis ist die Arbeitslosigkeit im Februar im Monats- aber eben auch im Jahresvergleich gesunken (minus 134 auf 2964). Damit lag sie um 5,2 Prozent unter dem Vorjahreswert. Jugendarbeitslosigkeit sei mit derzeit sechs Arbeitslosen im Bereich der Grundsicherung „nicht in nennenswertem Umfang vorhanden“.

950 von Arbeitslosigkeit Betroffene waren 50 Jahre und älter. Ihre Zahl hat sich gegenüber dem Vorjahr um eins erhöht. Weniger als die Hälfte der beim Jobcenter registrierten Arbeitslosen ist gleichzeitig auch langzeitarbeitslos, also bereits länger als ein Jahr gemeldet.

Die Zahl der Langzeitarbeitslosen betrug im Februar 1418. Gegenüber dem Vorjahr ist dies ein Rückgang um rund ein Achtel.

Alle diese Arbeitssuchenden zusammen machen aber nur zwei Drittel (genau 66,9 Prozent) der so genannten Unterbeschäftigung aus. Die lag im Landkreis Saarlouis im Februar mit 7671 Personen um 7,2 Prozent unter dem Vorjahresniveau. Der Arbeitsmarkt wurde durch arbeitsmarktpolitische Maßnahmen damit um rund ein Drittel entlastet, schreibt die Agentur für Arbeit.

In der Unterbeschäftigung werden zusätzlich zu den registrierten Arbeitslosen auch die Personen abgebildet, die nicht als arbeitslos gelten, weil sie Teilnehmer an einer Maßnahme der Arbeitsmarktpolitik oder in einem arbeitsmarktbedingten Sonderstatus sind.

 Arbeitsmarkt Saarlouis Februar

Arbeitsmarkt Saarlouis Februar

Foto: SZ/Steffen, Michael

Der saarländische Agentur-Chef Jürgen Haßdenteufel sagt aber auch ganz deutlich: „Auch bei einer verhalteneren Arbeitsmarktentwicklung ist eine gute Qualifikation für arbeitslose Menschen die beste Basis für eine dauerhafte Wiedereingliederung.“

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