Saarlouis. Seit seinem siebten Lebensjahr besitzt Andreas Sonntag einen eigenen Computer. Und seitdem programmiert er. Weil es ihm Spaß macht, weil er neugierig ist und gern ausprobiert, was am PC möglich ist. Zehn Jahre später hat ihn seine Leidenschaft zum Landessieger beim Wettbewerb "Jugend forscht" gemacht. Im Bereich Arbeitswelt gewann der 17-Jährige aus Neuforweiler den Ersten Preis, sprich 250 Euro und eine Urkunde. Vom 22. bis 25. Mai vertritt er das Saarland im Bundeswettbewerb "Jugend forscht" in Bremerhaven. Und damit nicht genug: Zudem erhielt der Schüler des Saarlouiser Gymnasiums am Stadtgarten (SGS) den Sonderpreis der Christoffel-Blindenmission Deutschland und einen Studienaufenthalt im Deutschen Museum in München.Diese Auszeichnungen belohnen ihn für seine Erfindung einer Hard- und Software, die die Lebens- und Arbeitsqualität von Blinden oder Sehbehinderten verbessern soll. Der Erfinder erklärt: "Ich habe ein Computer-Programm und eine Touchscreen-Tastatur für Blinde entwickelt." Beides zusammen ermögliche es Sehbehinderten, einfache Bilder oder Grafiken am Computer mit dem Finger "lesen" zu können. Das Prinzip sei einfach, sagt Andreas: "Auf dem Bildschirm werden die Bilder dargestellt, die der Nutzer durch Befühlen der Tastaturplatte erkennen kann." Die Metallplatte, unter der sich ein Motor befindet, vibriert, wenn der Finger des Nutzers die Kontur der Form ertastet. "So kann der Blinde die Umrisse des Objekts nachvollziehen und sie erkennen."PC-Anwendungen zu entwickeln, die Menschen helfen können, ist Andreas' Hobby. Er habe eben, sagt er schmunzelnd, viel kreatives Potenzial. Und wenig Freizeit, aber das stört ihn nicht. Ganz nebenbei absolviert er ein Junior-Studium an der Saar-Uni und bereitet sich auf sein Abitur im kommenden Jahr vor. kes