Leserbrief Ralf Hagen Wohlfeile Kritik an Weihnachtsaktion

„Weihnachten in der Mogelpackung“ und Kommentar „Missionarischer Eifer statt Hilfe“, SZ vom 27. November

Die „Aggressivität der Organisation“ bei der Aktion kann man kritisieren; die Saarbrücker Zeitung konzentriert ihre Kritik aber darauf, dass eine Weihnachts-Geschenk-Aktion „missionarisch missbraucht“ werde. Das ist unpassend. Will man Weihnachten nicht als sinnentleerte Feier der Konsum- und Wegwerfgesellschaft sehen, so ist es ein ursprünglich evangelisches Fest, gerade Kindern die Freude am „Christkind“ zu vermitteln.

Die Kritik an einer Aktion, durch Weihnachtsgeschenke die Freude am Christentum zu vermitteln, ist in dieser Form unverständlich. Es ist auch wohlfeil von „Vertretern des Bistums Trier“ zu kritisieren, dass keine „nachhaltigen“ Änderungen im Leben der Kinder vorgenommen werden könnten, wie es in einer völlig anderen Liga spielende Organisationen wie Miseror oder Brot für die Welt leisten können. Dazu wurde auch nicht aufgerufen. Es dürfte den Damen und Herren Spendern klar gewesen sein, dass es um die Teilhabe an einem christlichen Freudenfest ging, nicht um den Aufbau einer Infrastruktur oder Ähnliches.

Ein häufiger Kritikpunkt an der Berichterstattung zu Spendenaktionen ist, dass die Betroffenen selbst nicht zu Wort kommen. Ergo hört man in dem Bericht auch nichts zu den Erfahrungen beschenkter Familien, die aus eigener Erfahrung zu Missionierungsversuchen berichten könnten, oder ob sie als Betroffene das Geschenk als „Mogelpackung“ empfunden haben.

Insgesamt kritisiert die Saarbrücker Zeitung also, dass eine christliche Organisation zum christlichen Weihnachtsfest Geschenke verteilt. Ich bin mir sicher, mit gleichem Aufwand auf gleichem Platz hätte die SZ auch den konkreten Kritikpunkten an der Durchführung dieser an sich nicht zu beanstandenden Aktion nachgehen können.

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